Politik

Umfrage: Katar stößt als WM-Austragungsort auf breite Ablehnung

In der Erhebung für die "FAS" gaben lediglich sieben Prozent an, für sie sei die Vergabe des Wettbewerbs an Katar in Ordnung.

Marcel ist sechzehn und einer der besten Spieler in seinem Fußballverein. Sein Leben passt zu dem eines gutaussehenden jungen Fußballers - er ist beliebt, wird in seinem Freundeskreis geachtet und keine Schwierigkeiten eine Freundin zu finden. Die Beziehung mit seiner Klassenkameradin Nadja, die schon eine Weile ein Auge auf ihn geworfen hat, scheint gut zu funktionieren. Doch es gibt da noch Patrizio, der seit Beginn der neuen Saison in Marcels Mannschaft spielt. Durch die ständigen Annäherungsversuche des jungen Italieners fühlt sich Marcel erst genervt, nimmt dann mit der Zeit aber Patrizios Freundschaftsangebot an. Auf einer einwöchigen Reise nach Berlin mit der Mannschaft bei der sich die beiden ein Zimmer teilen, geht es sogar noch weiter als Freundschaft und Marcel erlebt sein erstes Mal - mit Patrizio. Aus diesem Erlebnis entwickelt sich zunächst eine rein sexuelle Beziehung zwischen den beiden Jungen. Mit ihren Gefühlen für einander wachsen auch die Probleme der Beiden, denn niemand in ihrem Umfeld scheint sie so akzeptieren zu können, wie sie sind. Vor allem Patrizios konservativ eingestellte Eltern können es nicht ertragen, einen schwulen Sohn zu haben und so wird die aufkeimende Liebe der beiden Jungen auf eine harte Probe gestellt. Eine Pflichtlektüre nicht nur für junge schwule Fußballfans.
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Berlin (AFP) – Eine deutliche Mehrheit der Deutschen findet es einer Umfrage zufolge falsch, dass die Fußballweltmeisterschaft der Männer dieses Jahr in Katar ausgetragen wird. In einer Erhebung des Instituts für Demoskopie Allensbach sagten 65 Prozent der Befragten, die WM hätte nicht nach Katar vergeben werden dürfen, wie die “Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung” am Freitag vorab berichtete. Eine andere Umfrage zeigt, dass nur wenige Deutsche an den Titelgewinn bei der Fußball Weltmeisterschaft glauben.

In der Erhebung für die “FAS” gaben lediglich sieben Prozent an, für sie sei die Vergabe des Wettbewerbs an Katar in Ordnung. Als Kritikpunkt an dem WM-Austragungsland wurde vor allem die Missachtung der Menschenrechte angeführt; 82 Prozent der Teilnehmenden nannten diesen Punkt.

Nur 7% finden FIFA-Entscheidung richtig

Marek ist 23 Jahre alt, Profifußballer und - er ist schwul. In der Öffentlichkeit ist er nicht geoutet, jedoch gegenüber der Vereinsführung und bei einzelnen Mitspielern. Es ist kein Idealzustand für ihn, aber ein guter Kompromiss um seine Ruhe und seine Kraft in den Fußball zu stecken. Doch dann kommt der neue Stürmerstar Bojan Mresic in die Mannschaft. Der verschlagene und proletenhafte Typ hat es auf Marek abgesehen, bezeichnet ihn mal hinter vorgehaltener Hand, mal offen hörbar als "Schwuchtel" und provoziert ihn. Marek ist hin und hergerissen: Die Situation, dass er aus der Mannschaft heraus attackiert wird, ängstigt und überfordert ihn. Zur gleichen Zeit beginnt es in der lockeren Beziehung mit seinem Date bedenklich zu wackeln. Und im Internet stellt er fest, dass er in Chatforen bereits als offen schwul gehandelt wird. In die Enge getrieben kommt zum Showdown beim Bundesligaspiel. Mareks Leben nimmt eine neue Wendung.
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40 Prozent kritisierten, dass die Weltmeisterschaft wegen des Klimas in Katar diesmal im europäischen Winter stattfindet. Auch eine fehlende Fußballtradition in Katar (39 Prozent) wurde moniert. Für die Erhebung hatte das Institut für Demoskopie Allensbach vom 17. bis 31. Oktober 2022 1.008 Menschen befragt.

Auch im ZDF-“Politbarometer” wurde die Ablehnung der WM in Katar deutlich. 53 Prozent der Befragten gaben an, sie seien dagegen, dass Deutschland an dem Turnier teilnimmt. 39 Prozent sagten, sie fänden die Teilnahme richtig. Befragt wurden von der Forschungsgruppe Wahlen von Dienstag bis Donnerstag dieser Woche 1310 Wahlberechtigte.

Skeptisch blicken viele Deutsche auch auf das Abschneiden der deutschen Mannschaft. Nur ein Drittel glaubt daran, dass das Team den Titel holt, wie die Universität Hohenheim in Stuttgart am Freitag unter Bezug auf eine weitere Umfrage berichtete. Ebenfalls ein Drittel der Befragten geht demnach sogar von einem frühzeitigen Ausscheiden der Nationalelf aus. Für die Erhebung wurden tausend Menschen befragt.

Die Fußball Weltmeisterschaft in Katar beginnt am 20. November. Die deutsche Nationalmannschaft absolviert ihr erstes Spiel am 23. November gegen Japan.

cne/pe

AFP Agence France-Presse

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