Aus aller Welt

Britischer Aktivist nach Protesten vor Kreml abgeführt

Der 66-Jährige hatte vor dem Kreml mit einem Plakat demonstriert, auf dem er gegen die Behandlung von Homosexuellen in Russland protestierte.

Der neunzehnjährige Dimitrij Vengarov lebt im tiefsten Sibirien und scheint keine Vergangenheit zu haben. Zumindest keine, an die er sich im Detail erinnern kann. Es fällt ihm schwer, klare Gedanken zu fassen und trifft seine Entscheidungen rein intuitiv. Dimitrij Vengarov möchte ein "Reisender" sein und er beginnt ein Reisender zu werden, in dem er zum besten Stricher aller Zeiten wird. Er durchreist Russland und landet in Sankt Petersburg, wo er mit seinem Geliebten in einem neuen Gesellschafterclub eines russischen Paten anschaffen geht. Vom ersten Tag seiner Abreise an wird Dimitrij von Visionen heimgesucht, die ihm eine apokalyptische Welt zeigen.
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Moskau (AFP) – Der britische Menschenrechtsaktivist Peter Tatchell ist kurz vor dem WM-Auftaktspiel in Moskau von der Polizei abgeführt worden. Der 66-Jährige hatte vor dem Kreml mit einem Plakat demonstriert, auf dem er gegen die Behandlung von Homosexuellen in Russland protestierte. „In einem abnormalen Regime wie dem von Wladimir Putin kann es keine normale Sportveranstaltung geben“, sagte Tatchell, ehe er von drei Polizisten in einen Streifenwagen gebracht wurde.

In Tschetschenien werden LGBTs gefoltert

Tatchell warf Putin auf dem Plakat vor, nicht gegen die Folter homosexueller Menschen in Tschetschenien vorzugehen. In der russischen Kaukasusrepublik werden laut Berichten von russischen Aktivisten und Medien Homosexuelle von Milizen der Regierung verschleppt, inhaftiert und misshandelt.

Marcel ist sechzehn und einer der besten Spieler in seinem Fußballverein. Sein Leben passt zu dem eines gutaussehenden jungen Fußballers - er ist beliebt, wird in seinem Freundeskreis geachtet und keine Schwierigkeiten eine Freundin zu finden. Die Beziehung mit seiner Klassenkameradin Nadja, die schon eine Weile ein Auge auf ihn geworfen hat, scheint gut zu funktionieren. Doch es gibt da noch Patrizio, der seit Beginn der neuen Saison in Marcels Mannschaft spielt. Durch die ständigen Annäherungsversuche des jungen Italieners fühlt sich Marcel erst genervt, nimmt dann mit der Zeit aber Patrizios Freundschaftsangebot an. Auf einer einwöchigen Reise nach Berlin mit der Mannschaft bei der sich die beiden ein Zimmer teilen, geht es sogar noch weiter als Freundschaft und Marcel erlebt sein erstes Mal - mit Patrizio. Aus diesem Erlebnis entwickelt sich zunächst eine rein sexuelle Beziehung zwischen den beiden Jungen. Mit ihren Gefühlen für einander wachsen auch die Probleme der Beiden, denn niemand in ihrem Umfeld scheint sie so akzeptieren zu können, wie sie sind. Vor allem Patrizios konservativ eingestellte Eltern können es nicht ertragen, einen schwulen Sohn zu haben und so wird die aufkeimende Liebe der beiden Jungen auf eine harte Probe gestellt. Eine Pflichtlektüre nicht nur für junge schwule Fußballfans.
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Nach einer kurzen Diskussion über die Rechtmäßigkeit seines Protestes wurde Tatchell abgeführt. Der Brite hat in der Vergangenheit mehrfach in Russland protestiert und war dabei zweimal festgenommen worden. 2007 war Tatchell in Moskau von rechten Demonstranten zusammengeschlagen worden, als er an der erst zweiten Gay-Parade in der russischen Hauptstadt teilgenommen hatte. Nach eigenen Angaben erlitt er dabei bleibende Hirnschäden.

Seit 2013 gilt in Russland ein Gesetz, das sogenannte homosexuelle Propaganda gegenüber Kindern und Jugendlichen mit drastischen Strafen belegt. Auf seinem Blog hatte Tatchell noch am Mittwoch erklärt: „Es ist entsetzlich, dass dieses Turnier in einem Land stattfindet, in dem schwulen Fußballfans offen gedroht wird, dass sie gejagt, geschlagen und niedergestochen werden.“

SID er rd

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