Bock: Männer und Sex

(17 Kundenbewertungen)

12,00 20,00 

  • Softcover : 224 Seiten
  • Hardcover: 224 Seiten
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Autor: Katja Lewina
  • Auflage: 1. Auflage, erschienen am 12.10.2022
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3-86187-921-2
  • ISBN-13: 978-3-86187-921-3
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
  • Größe: 19,0 x 12,5 cm
  • Gewicht: 320 Gramm

Lieber in der Homo-Hölle mit einem schwulen Buch wie "Bock: Männer und Sex" als Hosianna in der Höh! (Foto: Barbara Frommann)
Lieber in der Homo-Hölle mit einem schwulen Buch wie „Bock: Männer und Sex“ als Hosianna in der Höh! (Foto: Barbara Frommann)
Männlichkeitsrituale, Potenzdruck, Übergriffigkeit – das Mannsein ist in die Krise geraten; das Schlagwort der »toxischen Männlichkeit« macht ebenso die Runde wie das des »alten weißen Mannes«. Katja Lewina wollte wissen, was mit dem Mann los ist, und vor allem: wie es ihm wirklich geht im Bett. Sie ist losgezogen und hat mit Männern über ihre Sexualität, ihre Sehnsüchte und Geheimnisse gesprochen, mit normalen Typen ebenso wie mit Experten: vom Orgasmus-Coach bis zum Priester, vom trans Mann bis zum Urologen, vom Paartherapeuten bis zum Philosophen. In ›Bock‹ zeigt sie, wie viele Ängste und Verunsicherungen mit dem Mannsein verbunden sind und wie Sozialisierung und gesellschaftliche Erwartungen das Verhalten der Männer beeinflussen. Das Ende des Patriarchats können die Frauen nicht allein ausrufen, deshalb ist es höchste Zeit für dieses Buch, das Stereotype zerschießt und Alternativen aufzeigt. Schambefreit, zugewandt und humorvoll.

Über „Bock: Männer und Sex“

„Bock: Männer und Sex“, ein Buch zu queeren Themen, wurde erarbeitet und verfasst von Katja Lewina. Das Buch für Leser und Leserinnen ab 14 Jahren erschien am 12.10.2022 im DuMont Buchverlag.

„Bock: Männer und Sex“ und andere Bücher zu queeren Themen sind im Onlinebuchshop Gay Book Fair & News bestellbar. Online bestellte LGB-Literatur wie dieses Buch, dem interessierten Leser draußen im Lande als Bücher zu queeren Themen geläufig, sind zu den üblichen Öffnungszeiten auch direkt im Buchladen Bundesamt für magische Wesen in Bonn abholbar und werden auf Wunsch verschickt.

Laß uns lesen... (Foto: Barbara Frommann)
Laß uns lesen… (Foto: Barbara Frommann)

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Gay Book Fair & News weist bei dieser Gelegenheit betroffene Familienangehörige auch auf Therapie- und Aussteigerprogramme für sog. „Religiöse“ hin, die dafür bekannt sind, das Leben anders liebender Teenager und Menschen im Coming-Out zur Hölle zu machen. Es gibt Hilfe! Religion ist heilbar!

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Lust auf ein Modelshooting? Wir suchen männliche Models zur Präsentation von LGB-Literatur wie "Bock: Männer und Sex" im Buchshop Gay Book Fair & News. (Foto: Barbara Frommann)
Lust auf ein Modelshooting? Wir suchen männliche Models zur Präsentation von LGB-Literatur wie „Bock: Männer und Sex“ im Buchshop Gay Book Fair & News. (Foto: Barbara Frommann)
Besucher sind im Buchladen Bundesamt für magische Wesen in Bonn, der Stauhauptstadt von Nordrhein-Westfalen, stets willkommen und können dort bestellte Bücher zu queeren Themen auch abholen. Wir freuen uns immer über ein Gespräch zu LGB-Themen, u.a. zum Thema Gendern in Sprache und Literatur jenseits der linksidentitären „Generation beleidigt“.

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Übrigens, wir suchen immer männliche Models, mal für Fantasy Shootings als Vampir, Werwolf oder Dämon für das Bundesamt für magische Wesen, mal für Buchcover oder Kalenderprojekte oder um Shirts, Hoodies und Party-Outfits zu präsentieren. Bei uns kannst du deine Qualitäten als Model antesten. Bewirb dich für ein -> Modelshooting!

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Gewicht n. v.
Größe 12,5 × 19 cm
Buchformat

Hardcover, Softcover

17 Bewertungen für Bock: Männer und Sex

  1. Dr. M

    Wenn eine Feministin über Männer schlechthin, ihr Geschlechtsteil, ihre triebhafte Psyche und allerlei andere Mängel ein Buch schreibt, kann das durchaus erheiternd sein. Gelegentlich findet man im neusten Werk von Katja Lewina auch einige Wahrheiten, vieles aber leidet unter ihrer feministischen Verzerrung, die wohl bewusst oder unbewusst davon ausgeht, dass Frauen die besseren Menschen sind, dass das Patriachat die Wurzel allen Übels ist und Männer von Frauen und ihren Bedürfnissen keine Ahnung haben. Das gilt nicht etwa für die vermutliche große Anzahl von männlichen Vollpfosten, sondern eher pauschal. Feministinnen halten sich ganz nebenbei sowieso für das Sprachrohr aller Frauen.

    Das aber ist glücklicherweise nicht richtig. Sie bilden sich vielmehr nur ein, eine Erziehungsfunktion zu haben, den kompletten Durchblick und die Aufgabe, den Frauen den Weg in ihre lichte Zukunft zu weisen. Gerne erinnere ich mich an das legendäre Fernsehduell von Alice Schwarzer und Verona Feldbusch 2001 bei Kerner, in dem Schwarzer Feldbusch aufforderte endlich damit aufzuhören, das Weibchen zu spielen. Feldbusch antwortete, dass sie doch aber wohl ein Weibchen sei und das auch noch gerne. Die Sympathien der Frauen unter den Zuschauerinnen im Studio waren eindeutig bei Frau Feldbusch.

    Katja Lewina nimmt sich also in ihrem neusten Buch das Sexualverhalten der Männer vor. Von der Geburt bis zum Tod. Die Quellen für ihr offenbartes Halbwissen sind: ihre Erfahrungen, Interviews mit Männern aus ihrem Universum und Sachbücher. Dass dabei auch viel Wahres herauskommt, verwundert nicht. Allerdings besitzt das Buch eine gewaltige Schlagseite, weil es herausstellen möchte, was bei Männern schiefläuft. Und das ist fast alles. Männer haben nach Lewinas Meinung grundsätzlich von Frauen einfach keine Ahnung. Sie rammeln beim Sex nur und kümmern sich nicht um die Bedürfnisse ihrer temporären Partnerin, sondern versuchen sie auch noch von Praktiken zu überzeugen, die schmerzhaft oder unangenehm sind. Das mag in gewissen Fällen stimmen, aber wohl nicht in der von ihr behaupteten oder vorausgesetzten Allgemeinheit. Tatsächlich kann sie keine Ahnung davon haben, was in der Gesamtsicht in deutschen Schlafzimmern abläuft. Wie auch?

    Wenn in deutschen Familien erst einmal Kinder geboren wurden, ist es nach Lewinas Meinung sowieso vorbei mit der Lust. Auch das kann stimmen, muss es aber nicht. Wer will das herausgefunden haben? Dann, so Lewina, beginnt die Zeit des Fremdgehens, wobei Frauen dabei viel effektiver sein sollen. Alles andere hätte mich auch verwundert. Und schließlich ist es ab 60 irgendwann langsam vorbei mit der männlichen Libido. Bei Frauen schon früher, weil sie die Lust am eintönigen Drei-Minuten-Verkehr schon lange verloren haben.

    Das alles breitet Lewina in ihrem Buch aus, immer bis zu ihrem feministischen Horizont, der eine realistische Einschätzung schlicht unmöglich macht. Dahinter nämlich würden dann ihre Grundprämissen vom männlichen Unvermögen oder der testosterongesteuerten Hohlbirne Mann in Gefahr geraten.

    Bevor mich die Lust zur Polemik übermannt, möchte ich freundlich empfehlen, es sich einmal im Sessel bequem zu machen und sich anzusehen, wie Frauen gelegentlich miteinander umgehen, wenn sie Streit haben. Oder wie sie oft genug Männer ausnehmen, die sie inzwischen langweilig finden. Es gibt in diesem Buch viele Vorwürfe zu männlichem Verhalten, zu denen man sehr leicht ein weibliches Äquivalent finden kann. Das tut Lewina in ihrem Eifer natürlich nicht. Es würde allerdings das Bild komplett machen und die Realität abbilden, anstatt im feministischen Eifer nur Männer in leicht arrogantem Ton abzukanzeln.

    Lässt man mal den Stil weg, in dem dieser Text geschrieben wurde und schiebt man die feministische Weltsicht der Autorin etwas in den Hintergrund, dann findet man in diesem Buch auch viele Wahrheiten über eine gewisse Sorte Mann, die wohl nicht selten ist. An einigen Stellen könnte es für manche Männer auch durchaus zu Offenbarungen kommen, etwa beim Thema vorzeitiger Samenerguss. Oder bei trockenen männlichen Orgasmen. Ganz die erfahrene Frau, weiß Lewina zu berichten, wie das gehen könnte. Leider kennt sie nicht die ganze Wahrheit. Denn seltsamerweise muss sich bei ihr darum allein der Mann kümmern. Es gibt auch die männliche Fähigkeit zu Multiorgasmen. Dazu braucht es aber auch eine fähige Frau, denn so etwas bringt man nur gemeinsam fertig.

    Und die in diesem Buch völlig fehlende Ausrichtung auf ein gemeinsames Erleben ist seine Achillesferse. Wenn es bei Lewina überhaupt um gemeinsames Empfinden geht, dann hat der Mann dafür zu sorgen. Bei Lewina treiben es Leute nur miteinander. Jeder gewissermaßen irgendwie für sich. Männer ja bekanntlich sowieso, siehe oben. Offenbar ist der Autorin, die – wenn ich ihr erstes Buch richtig verstanden habe – in einer offenen Beziehung lebt, nicht klar, dass es zu tiefen Empfindungen beim Sex nur kommt, wenn man seinen Partner und dessen sehr intime Bedürfnisse genau kennt. Es kann sogar sein, dass man solche Bedürfnisse überhaupt so erst herausfindet. Bei Lewina hingegen geht es nur darum, dass Männer nachmachen wollen, was sie vorher in Pornos gesehen haben. Jeder hat halt seine Erfahrungen.

    Ich habe mich schon als junger Mann gefragt, wieso auch scheinbar kluge Mädchen sich Jungen zuwenden, bei denen man leicht ahnen kann, dass sie über wenig Feinfühligkeit verfügen. Statt sich möglicherweise auch berechtigt über Männer zu erregen, ließe sich auch darüber rätseln, warum so viele Frauen ihren unbeholfenen Männern nicht einfach im eigenen Interesse helfen. Das sind Geheimnisse, die nur Frauen auflösen können. Vielleicht wäre das ja mal ein Thema für ein weiteres Buch, gewissermaßen aus sich selbst heraus, anstatt über Vorgänge zu schreiben, die sie selbst noch nie erlebt haben kann, es sei denn sie war schon mal ein Mann.

    Auch völligen Unsinn kann man in diesem Buch bestaunen. Manchmal stammt er gar nicht von der Autorin. „Dauerhafte Sicherheit in der Partnerschaft und häufiger, guter Sex schließen sich aus“, will eine Psychotherapeutin herausgefunden haben (S. 143). Und Lewina ergänzt: „Für die Stabilität einer Beziehung spielt überbordende Sexualität also keine große Rolle. Trotzdem ist es gesund und wichtig, wenigstens hin und wieder miteinander in die Kiste zu hüpfen.“

    Dann merkt man vielleicht nicht so sehr, dass sich die Beziehung inzwischen auf die Wahrung des Status quo reduziert hat.

    In diesem Buch geht es in erster Linie darum, wie man am besten nebeneinanderher lebt und gleichzeitig den anderen zur eigenen Befriedigung benutzt. Lewinas allgemeine Beschwerdeführung gegen Männer besteht lediglich darin, dass sie ihren Part angeblich auf diese egoistische Weise auslegen. Wären die Rollen andersherum verteilt, gäbe es für sie mit Sicherheit keinen Grund, sich zu ereifern. Insofern steckt auch eine gehörige Portion Heuchelei in ihrem Text.

    Wenn man Sex und Liebe trennt (und das tut die Autorin), muss man sich auch nicht wundern, wenn es schnell öde wird. Das findet man seltsamerweise auch in diesem traurigen Text, aber wirklich verstanden hat es die Autorin nicht. Vielleicht fehlt ihr da einfach die Erfahrung.

  2. Libby

    3,0 von 5 Sternen Ich geb da mal vier Sterne, weil es unterhaltsam ist…. (ne doch nur drei) Das Büchlein lässt sich locker lesen. Inhaltlich fühlt sich das aber alles an, wie der Bericht einer wasserscheuen Tiefseetaucherin. Mit wem auch immer die Autorin geredet hat, mit Authentizität hat das nichts zu tun. Trotzdem lustig.

    Klartext? Wohl eher Anekdoten.

  3. Waffeleisenprinz

    Schade, es hätte interessant werden können. Die anfängliche Vorfreude und das Interesse nach „Sie hat Bock“ war für das zweite Buch „Bock -Männer und Sex“ recht groß. Leider zeigte sich schnell, das es hier nur um das oberflächliche Beschreiben von Klischees verbunden mit der narrative „Die Männer haben es im Gegensatz zu Frauen doch soooo einfach“ geht.

    Viele Ausführungen uns Statements wirken leider einfach nur Platt und werden kaum oder sogar überhaupt nicht Wissenschaftlich belegt – Das lief im ersten Buch noch ganz anders ab. Dort wurden Sachen direkt und unverblümt auf den Tisch gepackt, angesprochen und analysiert.

    Beim Titel „Männer und Sex“ hat das ganze dann doch leider eher etwas von Stammtisch Niveau. Das Buch ist einfach mit zu vielen Plattitüden gespickt und der Wissenschaftliche, für mich tatsächlich interessante Aspekt (weshalb ich dieses Buch auch gekauft habe), kommt einfach viel zu kurz.

    Für mich leider ein Fehlkauf.

  4. Christian

    Wir Männer neigen ja nicht unbedingt dazu, unsere Männlichkeit oder das, was wir dafür halten, in Frage zu stellen. Aber wenn wir es tun, finden wir uns ziemlich allein auf weiter Flur.
    Katja Lewina füllt diese große Leerstelle auf dem Buchmarkt großartig aus. Das Buch ist voller erhellender Denkanstöße. Dabei in keiner Weise belehrend sondern einfach informativ. Und wundervoll leicht lesbar und unterhaltsam bis humorvoll geschrieben. Ich habe es verschlungen und werde es bestimmt das eine oder andere Mal weiter verschenken. Uneingeschränkte Leseempfehlung!

  5. Stefan

    Liest sich super, der Ton ist locker und kurzweilig und ich konnt’s gar nicht mehr aus den Händen legen.
    Spannend etwas über die eigene Sexualität aus feministischer Sichtweise zu erfahren. Ich habe mich dabei nicht wie ein „tumber Neandertaler“ gefühlt, aber dafür muss man vielleicht auch ein bisschen open minded sein 😉

  6. Alfie

    Jemand, der Männer nicht im Ansatz versteht, hat ein Buch geschrieben. Das Bild das tumben Neandertalers eignet sich 2021 auch noch um Kohle zu machen.

  7. Marc Anderson

    ihre feuchte Mundhöhle schmeichelt mir nächtelang „Bock“ auf Audible ins Ohr und das ist das eine Guthaben tausendmal wert. Inhaltlich fehlt meiner persönlichen Erfahrung nach … alles Wesentliche an der männlichen Sexualität, die letztlich in einem Jahrzehnt den Bock zum Gärtner gemacht hat – um im Bild zu bleiben. Männliche Sexualität ist mittlerweile zu 99% virtuell. Ich hatte mit diesem Hörbuch sex. „Ohral“ sozusagen. Internetpornografie und Potenzmittel-Generika verschaffen konstant Höhepunkte, die keine analoge Partnerin übertreffen kann. Und die liefert notfalls eine Dating-App zum Preis eines Abendessens. Und die Liebe ? Heute bin ich in Katja verknallt.

  8. Josephine

    Katja Lewina traut sich mit „Bock: Männer und Sex“ etwas, was sich noch niemand zuvor so getraut hat: Sie zeigt, dass ein Mann mehr sein darf, als nur sein Geschlechtsteil.

    Mit viel Charme und Feinfühligkeit räumt Katja Lewina mit Ängsten rund ums Mann sein auf: Angst vor homoerotischen Gedanken, vor ungenügender Potenz, vor Bindung/Monogamie, vor Vaterschaft, vor Devotion oder davor Familie über Karriere zu stellen – eben der Angst davor nicht Manns genug zu sein.

    Kritisch, aber zu keiner Zeit wertend, wird dem Erwartungsbild des omnipotenten, selbstverliebten, muskulösen, erfolgreichen, ungebundenen, straighten CIS-Playboys auf den Zahn gefühlt und lebhaft illustriert, wie resultierender Erwartungsdruck Männer formt – im Speziellen auch in ihrer Wahrnehmung der eigenen Sexualität. Dafür greift die Autorin auf Interviews zurück, die mit einem bunten Strauß Männern geführt hat – vom straighten CIS-Mann über Transmann, Wissenschaftler bis hin zum Zölibatär. Dadurch zeichnet sich während der Lektüre ein neues und trefflicheres Bild eines emanzipierten, aufgeklärten, selbstreflektierten doch auch verunsicherten Mannes.

    Das Buch ist ein wichtiger Meilenstein in der seit der #metoo angestoßenen Debatte um toxische Männlichkeit, ohne Feindbilder zu malen oder sich an Stereotypen abzuarbeiten. Vielmehr etabliert Katja Lewina ein Narrativ der Toleranz und Wertschätzung, in dem sie Grundsätzlichkeiten spitzfindig hinterfragt und ihre Interviewpartner reflektieren lässt ohne sich dafür zu schade zu sein, Aussagen auch immer wieder einmal unkommentiert für sich allein stehen und wirken zu lassen.

    Allerdings steht „Bock: Männer und Sex“ im Schatten seiner großen Schwester „Sie hat Bock“. Trotz gewohnt ungenierter Wortwahl, ist die Abhandlung über männlichen Rollenklischees weniger unbekümmert und frech als in Katja Lewinas vorangestellten Buch. Dadurch, dass Interviews eigene Anekdoten ersetzen, liest sich das Buch weniger flüssig und leidet an der ein oder anderen Länge (für mich im speziellen im Passus über den trockenen Orgasmus des Mannes, in dem der Ton stark ins Klinische und Wissenschaftliche wechselt). Während „Sie hat Bock“ mit viel Witz auch schwerste Themen leicht gemacht hat, fühlt sich „Bock: Männer und Sex“ mitunter schwermütig an.

    Diesen Schwächen, die nur im direkten Vergleich auffällig sind, zu trotz, ist „Bock: Männer und Sex“ ein augenöffnendes Werk voller Denkanstöße, die das Wort Mann aufweichen und mit viel „du darfst“ anreichern und um einiger „du musst“ beraubt. Ein Buch, das Verständnis für etwas schafft, was sonst im Feminismus oft nur abwertende und generisch Betrachtung erfährt und damit eine fundamentale Brücke in der Kommunikation zwischen Frau und Mann schlägt.

    Ein Werk was an Relevanz kaum zu übertreffen ist und dem Zeitgeist gerecht wird.

  9. Marc

    Nach dem Erfolg mit ihrem Buch über weibliche Sexualität: „Sie hat Bock“ hat Katja Lewina sich an ein noch viel schwierigeres Thema gewagt – die männliche Sexualität.
    Schwierig deshalb, weil das öffentliche Bild männlicher Sexualität aus hartnäckigen Mythen besteht, die für manche Männer anscheinend selbst dann nicht von einer Frau hinterfragt werden dürfen, wenn sie das so neugierig, klug, differenziert, mitfühlend (und ja, bisweilen empört und spöttisch) macht, wie Katja Lewina.
    Wenn ich mir manche der Rezensionen meiner werten Mittmänner ansehe, sieht es so aus, ob bei ihnen allein der Begriff „Feministin“ ausreicht, um das Großhirn aus- und reflexhaftes Abwehren einsetzen zu lassen. Zumindest kann ich in „Bock. Männer und Sex“ an keiner Stelle eine männerhassende Schwanz-ab-Feministin entdecken. Ganz im Gegenteil. Katja Lewina ringt um die Männer, versucht sie zu verstehen und ihnen beizustehen.
    Wie jede echte Freundin und jeder echte Freund weist sie jedoch auch auf die Stellen hin, die weh tun. Sie zeigt, wie Männer allgemein unter den stereotypen Bildern einer leistungsorientierten und entpersönlichten Männersexualität leiden. Sie lässt dabei eine Reihe unterschiedlichster Männer zu Wort kommen (an dieser Stelle ein Disclaimer: ich bin einer von ihnen. Die Autorin hat mich jedoch weder gebeten, mich hier zu äußern, noch weiß sie davon). Die Quintessenz ist: wir selbst als fühlende, liebende männliche Wesen leiden ebenso darunter, wenn wir versuchen, diesen irrwitzigen Bildern zu genügen, wie unsere Liebespartnerinnen und Liebespartner.
    Ich bin Paar- und Sexualtherapeut (und ein Mann) und kann die im Buch getroffenen Aussagen aus eigener Erfahrung bestätigen und unterstreichen.
    Wer mehr darüber wissen möchte, wie männliche Sexualität wirklich aussieht und wo sie sich verändern kann und muss, dem sei dieses leidenschaftliche und notwendige Buch von Katja Lewina sehr ans Herz (und an den Schwanz) gelegt.
    Wem das zu provokant ist, der kann ja weiter die Sextipps in Men’s Health lesen oder: „Meisterstecher – Wie du es jeder Frau zu jeder Zeit so richtig besorgen kannst“.

  10. Das Leben und die Kunst

    Ich erkenne aber auch hier die viele Arbeit des Schreibens an. Doch schnell werden auch in dem 2. Buch von Lewina viel Schubladendenken, Klischees klar u. die Autorin geht scheinbar nur von sich aus. Es ist wie aufgezwungen u. ruft ein Unbehagen beim Lesen hervor. Zusätzlich gegebene Offenheit, die merklich auf jeder Seite überhaupt nicht so ist. Dies ist merkwürdig. Denn so tun als ob und sich zahlreich widersprechen, gibt stets einen sehr unschönen Beigeschmack. Merklich fehlt es auch an Recherchen und gelesenen Umfragen zu Erotik u. was Frauen wollen. Männer wie Frauen werden eher abgestempelt. Vieles ist zu prüde und oft zu einfach gedacht u. entzieht sich der nötigen Toleranz für alles offen zu sein oder zu experimentieren. Solange alles im gegenseitigen Einverständnis ist, ist alles völlig okay und bedarf absolut keinen Bewertungen oder Aussagen wie in diesem Buch. Der Mann lieber ein Softi und Frau möchte das nicht, das nicht. Doch falsch. Erotik u.Ausleben, sind wichtig u. schön und Frauen wollen meist eben nicht den braven Feministen als Mann. Es fehlt auch sehr an gleichgeschlechtlichen oder Bisexuellen Schilderung oder Auseinandersetzungen, die tatsächlich offen sind und es nicht nur einfach vorgeben. Es braucht nichts fern von modernen Feminismus u. sich in zu wenig Wissen über Männer/Frauen u. Lüste zu verstricken. Das Buch hat leider kein Niveau mit Klugheit und ist gesamt leider viel zu oberflächlich. Die Autorin weiß eher nichts von Männern u. Frauen. Bisweilen kommt die Vermutung auf, dass sie sich leider an etwas abarbeitet. Schade.

  11. A. C.

    Das Buch ist gut recherchiert und zeigt viele interessante und wahre Aspekte unserer heutigen Rollenverteilung und des Patriarchats auf. Es knüpft inhaltlich sehr gut an das erste Buch der Autorin an. Was mich beim Lesen jedoch gestört hat, sind die verhältnismäßig vielen Rechtschreibfehler, die noch vorhanden sind. Da hätte das Lektorat etwas gründlicher arbeiten können…

  12. Irina Isaak

    Ein hervorragendes Fachbuch und viel mehr als das! Es passt, es nimmt mit, es öffnet die Augen, es ist unglaublich erfrischend!
    Es ist ein Buch, was man immer wieder lesen kann, um wieder neu zu entdecken.

  13. Evy Heart

    Da meine Erfahrungen mit dem Vorgänger „Sie hat Bock“ eher mäßig waren, hatte ich nicht vor, das Buch zu lesen. Bis ich auf Social Media darauf stieß und die zahlreichen Kommentare, die es auslöste. Glücklicherweise hatte Netgalley den Text im Programm.

    Worum geht es?

    Das Leben eines Mannes, vom Kreissaal bis zur Urne. Fokussiert auf seine Sexualität. Angesprochen werden u.a. Beziehungen, der Stellenwert von Sexualität in verschiedenen Lebensphasen, Verhütung usw.

    Wie hat mir das Buch gefallen?

    Zu sagen, dass eine Frau sich anmaßt, über Männer zu schreiben und dass das nicht funktionieren könne, das wäre zu einfach. Das Problem ist aus meiner Sicht: Zeit.

    „Bock“ hat sich das hohe Ziel gesetzt, das Narrativ des Mannes zu hinterfragen. Das bedingt aber, dass 90 % des Buches aus genau jenem Narrativ bestehen – des taffen Kerles, der seine Persönlichkeit durch seine Sexualität definiert, von dem ständigen Konkurrenzkampf mit seinen Leidensgenossen ausgelaugt ist und an Grenzen stößt, wenn er seine vermeintliche Stärke aufgeben möchte. Ich habe schon einige Bücher zum Thema gelesen und nur wenig Neues erfahren. Paradox ist, dass Lewina auch einige „Standardwerke“ zitiert, aber außen vor lässt, dass dort auch von matriachalen Strukturen in bestimmten sozialen Gruppen die Rede
    ist.

    Ich fand es sehr schade, dass der (heterosexuelle, weiße) „Mann“ wieder zum „Opfer“ stilisiert wird. Männer leiden von der Geburt bis zum Ende darunter, dass an sie hohe Maßstäbe angelegt und dass sie missverstanden werden. Aber Lewina erzählt nicht, was das mit den Geschlechtern macht. Wenn sich das Rollenbild des Mannes verändert, dann bricht das auch die Erwartungen „der Frau“ auf, die davon
    ausgeht, dass das Männchen immer „will“. Weil sie ihren Wert aus ihrer Bereitschaft für Sex beziehen. Das abzulehnen, das überträgt Partnerinnen die Aufgabe, Verantwortung für den Mann zu tragen, von dem man erwartete, dass er seine Probleme selbst löst. So etwas kann die Beziehung verändern. Es bedeutet auch für Frauen, dass sie sich aus ihrer passiven Rolle herausbewegen und Forderungen stellen können. Oder dass Männer fordern, sie als gleichwertig zu betrachten.

    Die Autorei begnügt sich an vielen Stellen damit, Bekanntes nachzuerzählen und ihre Gesprächspartner reden zu lassen. Eine Schlussfolgerung, eigene Gedanken, die liest man selten.

    Dem gegenüber stellt sie Zitate von Männern, mit denen die gesprochen hat – und die ich sehr interessant finde z.B. zur Frage, wie Männer gemeinsam ihre Sexualität entdecken, ohne sich als homosexuell zu empfinden. Warum manche Männer ins Zölibat gehen. Und warum Männer über Vergewaltigungen durch Frauen eher mit Männern reden sollten als mit
    Frauen. Das sind Aspekte, die man hätte hinterfragen können. Beispielsweise erklärt der Pfarrer, dass Masturbation für ihn nur Treibbefriedigung ist – andererseits hinterfragt er, warum ihn das nicht emotional erfüllt. Ich hätte dazu gern mehr gelesen. Auch die Idee, dass
    Männer Schutzräume brauchen, weil man untereinander nur selten darüber redet, wenn eine Frau Grenzen überschritten hat, diese wird oft nur belächelt. Weil erwartet wird, dass es Männern leicht fallen würde, ihre „Privilegien“ abzugeben. Auch hier hätte ich gern erfahren, warum Frauen keine sinnvollen Gesprächspartner sein können. Warum es eine Kultur
    braucht, in der der Mann jenseits des gesellschaftlichen Drucks existieren kann.

    Einen weiteren spannenden Aspekt fand ich am Ende, als es um Sexualität im Alter geht. Angesprochen wird u.a. dass es Kinder schwer fällt, ihre Eltern außerhalb der Eltern-Rolle zu sehen, ihnen eine Sexualität zuzugestehen und zu akzeptieren, dass sie verfallen. Dass Sexualität bei älteren Menschen vorhanden und gut für die Psyche ist, aber gewährleistet
    sein muss, dass alles hygienisch abläuft und in gegenseitigem Einverständnis. Dass es manchmal nur Hautkontakt braucht, damit es ihnen besser geht.

    Für mich waren das Glanzmomente des Buches, die aber rar gesäht waren.

    Probleme

    Zwischen „Sie hat Bock“ und „Bock“ liegen zwei Jahre und eine Pandemie. Während als Basis für das weiblichen Pendant die Kolumnen der Autorin dienten, hat sie hier zahlreiche Gespräche mit Männern geführt. Allerdings wollten nicht alle Gesprächspartner ihre Meinung, auch nicht anonym, in einem Buch lesen. Hinzu kommt, dass manche Dinge lieber persönlich erzählt werden als digital über Zoom oder Telefon – was in einer Pandemie nicht einfach ist. Zu manchen Aspekten wurden kaum Studien durchgeführt, weil man das Thema nicht gern behandelt.

    Ich denke, der Text hätte besser werden können, wenn man ihm mehr Zeit gegeben hätte. Wenn man mehr recherchiert und journalistische Maßstäbe angelegt hätte.

    Außerdem fehlt die Stimme der Autorin. „Sie hat Bock“ hat mich mit seinen persönlichen Erzählungen fasziniert, bei „Bock“ fehlt das oft.

    Immerhin wird mit Doppelpunkten gegendert. Mir fiel das jedoch nur an wenigen Stellen ins Auge, ich hatte nicht das Gefühl, dass das durchgängig eingesetzt wird.

    Fazit

    Als gebundene Fassung zahlt man für 224 Seiten 20 EUR, als E-Book 16 EUR. Gemessen an dem, was ich gelernt und gefühlt habe, ist das zuviel Geld für zuwenig Stoff. Die gleiche Menge Info hätte ich auch bekommen, wenn ich ein paar Männer-Podcasts gehört oder mir Reviews einer Reality-TV angeguckt hätte. Für mich ein Text mit ein paar spannenden Aspekten, aber keine Empfehlung.

  14. Stefan Fuest

    Ein tolles Buch, unterhaltsam und mit einem Augenzwinkern, alles sympathisch, alles richtig, alles eine Bereicherung. Bis zu dem Punkt, an dem das Kapitel über den weißen alten Mann beginnt. Da ändert die Autorin ihren Schreibstil, wird unkontrolliert, unreflektiert und schreibt – nicht über Einzelne, sondern verallgemeinernd über alle Männer – eine Hassrede, bei der sich der Leser fragen muss, ob sie im Laufe des Buschschreibens den Verstand verloren hat. Hätte sie doch nur vorher aufgehört, schade.

  15. Julius

    Wer nach einem sachlichen Buch sucht ist hier komplett falsch. Einfach nur unsachliche, falsche, emotional geladene Hasstiraden über das Mann sein. Die Autorin probiert hier ihre eigene Meinung im Gewand von Moderne und Wissenschaft zu verpacken und scheitert dabei kläglich.

  16. Vika

    Ich hatte bereits Lewinas Buch „Sie hat Bock“ gelesen und war begeistert, bevor ich mich an das neue Werk von ihr gemacht habe. Alles in allem ist es definitiv eine Lektüre, die sich lohnt: Die Autorin interviewt diverse hetero Männer im Zuge des Buches, wobei sie bei der Geburt bis zur Rente chronologisch vorgeht und das Gesagte in diese Zeitleiste einordnet und mit sozialen Normen und gesellschaftlichen Phänomenen gegenüberstellt. Was mir besonders gefallen hat, ist, dass sie auch immer ihren (feministischen) Kommentar hinter Aussagen setzt und so die Erfahrungen kontextualisiert.

    Also in der Hinsicht sehr spannend, speziell die Themen, die kaum kommuniziert werden, wie alles Emotionale, das von cis Männern oft als schwach empfunden wird, Probleme mit der Sexualität und wie es im Alter mit dem Sex aussieht (und wie sich das vor allem unterscheidet zwischen der gesellschaftlichen Sicht auf alte Menschen und Sex und wie die Realität wirklich aussieht).

    Was angemerkt werden muss, ist, dass der Fokus hier auf cis Männern überwiegend liegt und auf heterosexuellen zwischenmenschlichen Beziehungen, was die Autorin aber auch anmerkt. Einige verwendete Begriffe oder Sätze sind zudem nicht immer unbedingt sensibel und teils ableistisch formuliert, deshalb würde es nicht schaden, Sensibilitätsleser*innen einzustellen, die das Ganze vor Publishing nochmal lesen.

  17. Sebastian H.

    Ein Must für den modernen Mann!

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