Feldpost

(64 Kundenbewertungen)

23,00 

  • Hardcover: 352 Seiten
  • Verlag: Droemer
  • Autorin: Mechtild Borrmann
  • Auflage: 1. Aufl., erschienen am 02.11.2022
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3-86187-897-6
  • ISBN-13: 978-3-86187-897-1
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 14 Jahre
  • Größe: 21,5 x 14,0 cm
  • Gewicht: 300 Gramm
  • Leseempfehlung: ab 14

Lieber in der Homo-Hölle mit einem schwulen Buch wie "Feldpost" als Hosianna in der Höh! (Foto: Barbara Frommann)
Lieber in der Homo-Hölle mit einem schwulen Buch wie „Feldpost“ als Hosianna in der Höh! (Foto: Barbara Frommann)
»Adele ist verschwunden.« Mehr mag die Fremde nicht sagen, die sich in einem Café einfach so an den Tisch der Anwältin Cara setzt – und kurz darauf ebenfalls spurlos verschwindet. Zurück bleibt lediglich ihre Handtasche. Neben anrührenden Feldpost-Briefen aus dem 2. Weltkrieg, die von einer großen Liebe zeugen, findet Cara darin auch Unterlagen über den Verkauf einer Villa in Kassel zu einem symbolischen Preis. Doch was hat das alles mit ihr zu tun? Und weshalb wurde die Villa – anders als vereinbart – nie an ihre rechtmäßigen Besitzer zurückgegeben? Caras Recherchen decken nicht nur die tragische Geschichte einer großen, verbotenen Liebe auf, sondern auch die Schuld einer Liebenden und einen bitteren Verrat. Der Roman beruht auf wahren Lebensgeschichten: Recherchen im Tagebuch-Archiv Emmendingen haben Mechtild Borrmann zu diesem feinfühligen Roman über Schuld, Verrat und eine tragische Liebe während des 2. Weltkriegs inspiriert.

Über „Feldpost“

„Feldpost“, ein Buch zu queeren Themen, wurde erarbeitet und verfasst von Mechtild Borrmann. Das Buch für Leser und Leserinnen ab 14 Jahren erschien am 02.11.2022 im Droemer.

„Feldpost“ und andere Bücher zu queeren Themen sind im Onlinebuchshop Gay Book Fair & News bestellbar. Online bestellte LGB-Literatur wie dieses Buch, dem interessierten Leser draußen im Lande als Bücher zu queeren Themen geläufig, sind zu den üblichen Öffnungszeiten auch direkt im Buchladen Bundesamt für magische Wesen in Bonn abholbar und werden auf Wunsch verschickt.

Laß uns lesen... (Foto: Barbara Frommann)
Laß uns lesen… (Foto: Barbara Frommann)

Gay Book Fair & News möchte mit dem Hinweis auf „Feldpost“ die Sichtbarkeit der Bücher zu queeren Themen nicht nur für die schwule, lesbische und bisexuelle Leserschaft erweitern und im Kontext mit Nachrichten zu LGB-Themen präsentieren. Ebenso wie wir damit einen Beitrag zur Diskussion über die Rechte von Minderheiten leisten wollen und uns dem Hass rechter, linksidentitärer und religiöser Kreise auf schwul, lesbisch und bisexuell lebende und liebende Menschen entgegenstellen.

Gay Book Fair & News weist bei dieser Gelegenheit betroffene Familienangehörige auch auf Therapie- und Aussteigerprogramme für sog. „Religiöse“ hin, die dafür bekannt sind, das Leben anders liebender Teenager und Menschen im Coming-Out zur Hölle zu machen. Es gibt Hilfe! Religion ist heilbar!

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Lust auf ein Modelshooting? Wir suchen männliche Models zur Präsentation von LGB-Literatur wie "Feldpost" im Buchshop Gay Book Fair & News. (Foto: Barbara Frommann)
Lust auf ein Modelshooting? Wir suchen männliche Models zur Präsentation von LGB-Literatur wie „Feldpost“ im Buchshop Gay Book Fair & News. (Foto: Barbara Frommann)
Besucher sind im Buchladen Bundesamt für magische Wesen in Bonn, der Stauhauptstadt von Nordrhein-Westfalen, stets willkommen und können dort bestellte Bücher zu queeren Themen auch abholen. Wir freuen uns immer über ein Gespräch zu LGB-Themen, u.a. zum Thema Gendern in Sprache und Literatur jenseits der linksidentitären „Generation beleidigt“.

Und die Verlagsteams des Bundeslurch Verlages sowie des Himmelstürmer Verlages freuen sich auf interessante Exposés und Manuskripte u.a. der Genres schwule Erotik, Gay Romance, Gay Drama und Gay Fantasy, Fantasy-Jugendbücher sowie Gay Krimis und steht Autoren dieser Genres gern für ein ausführliches Gespräch zur Verfügung.

Übrigens, wir suchen immer männliche Models, mal für Fantasy Shootings als Vampir, Werwolf oder Dämon für das Bundesamt für magische Wesen, mal für Buchcover oder Kalenderprojekte oder um Shirts, Hoodies und Party-Outfits zu präsentieren. Bei uns kannst du deine Qualitäten als Model antesten. Bewirb dich für ein -> Modelshooting!

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Gewicht 300 g
Größe 14 × 2,7 × 21,5 cm

64 Bewertungen für Feldpost

  1. Mark von Bücherwel1952

    Mechthild Borrmann, hat es wieder geschafft mich maßlos zu begeistern mit ihrem neusten Werk über ein ergreifendes Familiengeschichte. Besonders da die Geschichte auf wahren Tatsachen beruht, und sie zu diesem Roman inspiriert haben. Ihr ist wirklich ein großartiger Spagat, zwischen Zeitgeschichte, Spannung und Familiendrama gelungen, ich kann es nur bestätigen. Einmal angefangen zu lesen, kann man nicht aufhören zu lesen, es ist wie ein Sog dem man sich nicht entziehen kann.
    Eine wunderschöne und tragische Geschichte in zwei Zeitebenen erzählt, die sie gekonnt mit einander verflochten hat, mit einem überraschenden Ende.

    Ich war genauso perplex wie Cara, über diese fremde Person die sich instinktiv an ihren Tisch setzte und beim verlassen des Cafés ihr einen alten Aktenkoffer hinterließ. Hätte Cara zu diesem Zeitpunkt gewusst, was da auf sie zukommen würde, vielleicht hätte sie die Tasche stehen lassen. Sie war gefüllt mit alten Feldpostbriefen , und alten Unterlagen über den Verkauf einer Villa in Kassel auf der Wilhelmshöhe und einigen vergilbten Fotos. Ich war genauso so überrascht wie neugierig, was das alles auf sich hatte, es war sehr Aufregend und emotional in die Vergangenheit abzutauchen mit Cara. Wir tauchen in eine sehr tragische Geschichte ab, erleben den Aufstieg der Nazis hautnah, wie zwei befreundetem Familien die sich sehr nahe standen, plötzlich entfremden. Der Spedition Unternehmer Kuhn einfach seinen Mund nicht halten kann, und von den Nazis eingesperrt und enteignet wird. Zum Schein verkauft er seine Villa an seinen besten Freund den Arzt Martens. Aber als Kuhn aus dem Gefängnis entlassen wird, muss er mit seiner Frau fliehen, zu seinen Freunden in Frankreich. Ihre Tochter Adele und Sohn bleiben Albert bleiben in Kassel und Göttingen wo Albert und sein Freund Richard Martens studieren. Albert und Richard sind ein Liebespaar das keiner wissen darf, es ist verpönt abartig zu sein und wird hart bestraft.
    Es kommt alles anders , es war schon erschütternd was da passierte.
    Langsam tauchen wir tiefer in die Geschichte ein, erleben den 2. Weltkrieg, die ganze schreckliche Greul, den Verrat von der Familie Docktor Martens, an der Familie Kuhn, die Verleumdungen, es werden durch die Briefe die ganze Bandbreite nie verheilter Wunden aufgedeckt und einem erschütternden Ende mit dem ich nicht gerechnet habe. Ein Stück Zeitgeschichte das mir unter die Haut ging, genauso wie Cara.
    Danke auch an das Epilog und Nachwort

  2. M.

    Zwei Geschwisterpaare, die sich bestens verstehen und im Jahr 1935 noch nicht wirklich erahnen können, welche schweren Zeiten ihnen noch bevorstehen werden – sie gehören zu den Hauptfiguren von „Feldpost“.

    Auf zwei Zeitebenen, eine mehr oder weniger im Hier und Jetzt (2000/2001) und eine in der Zeit vor und während des zweiten Weltkrieges, erzählt Bestseller-Autorin Mechtild Borrmann die Geschichte zweier Familien, von (unerwiderter) Liebe, Flucht und einem großen Krieg.

    Dabei schafft sie es ihre Leser und Leserinnen so sehr in das Geschehen – auf beiden Erzählebenen – hineinzuziehen, daß die knapp 300 Seiten wie ein Rausch an einem vorbeiziehen.

    Selten hat es zudem ein Autor oder eine Autorin geschafft mich bereits sehr früh im Buch mit einer Wendung zu überraschen, die den Rest der Geschichte beeinflußt.
    Manch einer mag sagen, der Klappentext hat es vorweggenommen. Ich aber war (positiv) überrascht und für mich hat eben diese Wendung das Buch einfach noch viel spezieller gemacht.

    Borrmann hat aber nicht nur ein feines Gespür für Geschichten und Sprache, womit ihr der vorgenannte Sog ins Geschehen gelingt, sie schafft es auch, daß selbst Figuren, die man gerne hassen würde (ich sag nur Dietlind), menschlich erscheinen und man zumindest erahnen kann, warum sie sind, wie sie sind.

    Obwohl das Buchende dann ein wenig abrupt erscheint, so ist „Feldpost“ dennoch ein ganz besonderes Buch, das, wenn man genauer nachdenkt, vermutlich gar nicht anders hätte enden können. Denn Krieg ist nun mal zerstörerisch, läßt so manche Entscheidungen tragisch enden und die Menschen mitunter mit Fragen zurück.

  3. buecherwurm1310

    Die Anwältin Cara Russo gönnt sich eine kleine Auszeit in einem Café, als sich an alte Dame zu ihr an den Tisch setzt und ihr erzählt, dass sie eigentlich jemanden besuchen wollte. Aber „Adele ist verschwunden.“ Dann geht die Frau zur Toilette und ist ebenfalls verschwunden. Zurückbleibt eine Tasche mit Dokumenten. Cara möchte die Tasche an den rechtmäßigen Besitzer zurückgeben und beginnt zu recherchieren. Sie stößt auf eine tragische Geschichte, die sich in der Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges ereignet und die mit großer Liebe, Schuld und Verrat zu tun hat.
    Die Autorin Mechtild Borrmann wurde durch eine wahre Lebensgeschichte zu diesem Roman inspiriert. Sie erzählt einfühlsam und lebendig. Da die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven berichtet wird, ist man immer sehr nahe am Geschehen.
    Die Charaktere sind authentisch dargestellt und ihre Handlungen sind nachvollziehbar. Es ist eine schlimme Zeit und schnell gerät man ins Visier der Machthaber, was schreckliche Folgen haben kann.
    Die Familien Kuhn und Mertens sind befreundet. Doch Kuhn kann seinen Mund nicht halten, landet im Gefängnis und als er herauskommt, muss er feststellen, dass sein Betrieb ihm nicht mehr gehört. Es dauert nicht lange, bis er mit seiner Frau fliehen muss. Vorher verkauft Kuhn Mertens seine Villa auf der Wilhelmshöhe in Kassel zu einem symbolischen Betrag mit der Zusage, dass er sie nach seiner Rückkehr zurückkaufen kann. Adele und Albert Kuhn bleiben in Deutschland. Dass Albert Kuhn und Richard Mertens mehr als Freunde sind, weiß da noch niemand. Doch jede Entscheidung hat auch Einfluss auf die Zukunft und so wird eine Kettenreaktion von tragischen Ereignissen ausgelöst, die Einfluss auf beide Familien hat und bis in die Gegenwart reicht. Ich kann gut nachvollziehen, dass die Geschichte Cara keine Ruhe lässt und sie beginnt nachzuforschen. Was sich dann am Ende zeigt, ist wirklich tragisch und berührend.
    Es ist eine Geschichte, die einen nicht loslässt und die manch überraschende Wendung zeigt. Ich kann diesen Roman nur empfehlen!

  4. Magnolia

    Der Anfang vom Ende, das ist der 22. Dezember 2000, ein Freitag. Cara sitzt in einem gut besuchten Café, sie schreibt Weihnachtskarten. Eine Unbekannte bittet, sich an ihren Tisch setzen zu dürfen. Sie kommen ins Plaudern und so unauffällig wie diese Frau gekommen ist, ist sie wieder verschwunden. Lediglich eine Tasche mit Feldpost-Briefen bleibt zurück. Cara findet darin nicht nur Briefe, auch Unterlagen über den dubiosen Verkauf einer Villa kommen zum Vorschein. Was tun? Kurzentschlossen macht sie sich auf die Suche.

    Es ist die Zeit des beginnenden Nationalsozialismus, dann folgt der Zweite Weltkrieg mit all seinen Schrecken. Man muss nicht Jude sein, um ins Visier der Machthaber zu gelangen. Eine unachtsame Äußerung genügt.

    In zwei sich abwechselnden Zeitsträngen erzählt die Autorin von damals, ab 1935, von der Entfremdung zweier Familien und von der heutigen Suche nach dem Verfasser dieser Briefe, die er vor über 50 Jahren geschrieben hat. Cara findet ihn tatsächlich, jedoch bleibt das Schicksal des Adressaten ungewiss.

    Jeder Feldpostbrief ist ein Lebenszeichen, er ist wertvoll, wird herbeigesehnt. Das Cover zeigt dies eindrucksvoll, es ist der gelungene Einstieg in ein beeindruckendes Buch, in eine düstere Zeit. Zunächst musste ich mich schon einlesen, Caras Interesse an den Briefen war für mich eher nicht so prickelnd. Aber dann bin ich abgetaucht in die Vergangenheit und diese hat mich nicht mehr losgelassen. Ihr Schicksal hat mich sehr berührt, das Familiendrama vor dem geschichtlichen Hintergrund ist lebendig und authentisch dargestellt. Das Weiterlesen war unabdingbar, ihre Geschichte wie ein Sog, dem ich mich nicht mehr entziehen konnte und es auch nicht wollte.

    Eine verbotene Liebe, ein Verrat und die fatalen Folgen eines Hausverkaufs sind Thema dieses erschütternden Zeitdokuments. Die tragische Familiengeschichte wird zunehmend intensiver, Mechtild Borrmann hat mich mit ihrer „Feldpost“ tief in diese Zeit, in ihre gut recherchierte Geschichte gezogen, die auf wahren Begebenheiten beruht. Sehr lesenswert, absolut empfehlenswert.

  5. eight_butterflies

    Wo Mechtild Borrman drauf steht, ist immer auch Mechtild Borrmann drin. Wieder legt sie ein fulminantes Werk vor, das mich vom ersten Kapitel an bindet. Auch dieses Buch „Feldpost“, dessen Cover wunderbar ausdrückt, was die Leserinnen und Leser erwartet, hat mich in den Bann gezogen und in einem Ritt lesen lassen bis zum letzten Satz, der einen so wendungsreichen Plot auf eine Weise abschließt, dass er noch lange nachhallt.
    Die Geschichte beginnt zunächst ein wenig unauthentisch. Cara Russo ist Anwältin und erhält auf mysteriöse Weise von einer Unbekannten in einem Café eine Sammlung von sehr alten Briefen, Feldpost. Sie begibt sich auf Spurensuche in der Gegenwart, was nicht ganz zur vollständigen Aufklärung der Zeitebene von 1935 bis 1945 führt. Borrmann erzählt aber auf dieser Vergangenheitsebene eine komplette Geschichte, die authentisch, aufregend, spannend und schmerzhaft ist und die Ebene der Gegenwart rund um Cara und das Jahr 2000 fabelhaft ergänzt. Der Plot lebt von den auslösenden Emotionen, dem Mitgefühl und der tief sitzenden Tragik der Ereignisse im Nazionalsozialismus. Es geht um Vertreibung, Flucht, Exil, die Verfolgung Homosexueller, Enteignung, Familienzusammenhalt, Freundschaft, Verrat und Abhängigkeiten, aber vor allem um eine große Liebe. Es gelingt der Autorin in einem flüssigen Schreibstil und durch den geschickten Aufbau der glaubwürdigen Handlung Sympathien und Antipathien aufzubauen, die nicht nur schwarz und weiß malen, sondern in die Abgründe und Höhenflüge des Menschseins entführen, so wie es die Zeit des Nazionalsozialismus vermutlich hervorgebracht hat. Gekonnt wird dies im historischen Kontext platziert, gut recherchiert und glaubhaft dargestellt.
    Nach jedem Buch von Mechtild Borrmann denke ich, jetzt ist dieser Stil und sind ihre Geschichten doch aber auserzählt. Und dann kommt ein neues Stück, wieder so faszinierend und mitreißend. Immer wieder gerne Mechtild Borrmann.

  6. Elettra

    Ein Café, eine müde Anwältin und eine Fremde, die sich, wie es zuerst scheint, eher zufällig zu Anwältin Cara setzt, was jedoch sich im Nachhinein eher als Trugschluss herausstellen wird. Die Frau verschwindet spurlos, zurück bleibt eine Handtasche mit Briefen um die Zeit aus dem 2. Weltkrieg, und Unterlagen einer Villa. Und irgendwie hat Cara damit zu tun. Was wirklich sehr mysteriös und spannenden klingt, beruht wohl auf eine wahre Begebenheit. Im Vorfeld des Romans hatte ich recherchiert und gelesen, dass die Autorin die Anregung für diesen Roman bei Recherchen im Tagebuch Archiv Emmendingen gefunden hat. Dies inspirierte sie zu diesem bewegenden Roman über Verrat, eine tragische Liebe und einer Schuld.
    Die Geschichte ließ mich dann wirklich nicht mehr los. Der Roman ist fließend zu lesen und fesselt sofort. Meine Mutter hatte auch tief bewegende Geschichten aus dieser Zeit zu erzählen. Zumindest in der schlimmen Angelegenheit der Villa und ja es wurden auch Leute versteckt und andere verschwanden, sind sogar Parallelen zu erkennen, was einem natürlichen noch mehr anfasst. Dieser Roman ist nicht nur Roman, sondern ein Stück Zeitgeschichte über diesen Krieg mit allen bekannten fürchterlichen Gräueltaten und vielen vielen schlimmen Sachen, die wir uns heute gar nicht mehr vorstellen können. Verluste, Ängste, Entscheidungen, verworrene Begebenheit und Not, und da auch hier die Autorin ein bewegendes Stück Familien- und Zeitgeschichte vorstellt, fesselt es mich sehr. Ein weiterer toller richtig gut recherchierter und bewegender Roman von Mechthild Borrmann. Unterstützend der Einband, ein sehr autentisches Cover in Sepia, ist dieses Buch wieder ein wundervolles Gesamtpaket und gibt Einblicke in eine bewegende und schlimme Zeitgeschichte, so dass sich der Roman bestimmt für viele lohnen wird, einem aber auch sehr nahe geht, mir jedenfalls. Gut gemachter Roman einer schlimmen Zeitgeschichte.

  7. R. Mona

    Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen. Wir sind zum einen in der Zeit vor und während des zweiten Weltkrieges, zum anderen in der „Gegenwart“ im Jahr 2000/2001. Es wird aus der Erzählerperspektive berichtet und es werden die Blickwinkel vieler verschiedener Charaktere zu unterschiedlichsten Zeiten (zwischen 1935 und 1945 & 2000 und 2001) beleuchtet.

    Die Geschichte beginnt damit, dass die Kasseler Anwältin Cara Russo auf ungewöhnliche Weise an Briefe, Fotos und Dokumente aus der Zeit des Nationalsozialismus kommt. Sie beginnt daraufhin Nachforschungen anzustellen und versucht zuerst einmal den Verfasser der Briefe ausfindig zu machen. Sie kommt dabei hinter das Geheimnis einer großen Liebe und reißt dabei nie ganz verheilte Wunden der Vergangenheit wieder auf.

    Mir hat der Schreibstil von Mechtild Borrmann unglaublich gut gefallen. Mit poetischen Worten hat sie eine Atmosphäre geschaffen, als würden Oma und Opa vom Krieg erzählen. Und obwohl man hier aus Sicht mehrerer Personen liest, folgt die Geschichte doch einem roten Faden und es ist alles gut verständlich und nachvollziehbar.
    Außerdem schafft es die Autorin Stimmungen und Umgebungen wahnsinnig gut zu beschreiben. Ich erinnere mich an eine Szene, in der sie einen Frühsommertag kurz vor Kriegsbeginn beschreibt und ich war so into it. Ich konnte förmlich die Sonne auf der Haut spüren und mitfühlen, was in den Leuten damals vorgegangen sein muss.

    Einziger Kritikpunkt ist für mich das Cover. Ich mag das Sepia nicht und finde, dass es der Geschichte nicht gerecht wird. Vielleicht ist es aber auch nicht schlecht, dass es nicht gleich auf den ersten Blick enthüllt um welches Thema es hier hauptsächlich geht. So ging es mir zumindest beim Lesen. Ich hatte auch den Klappentext nicht beachtet und wurde somit auf Seite 60 schon so richtig überrascht.

  8. Lisa Buddensiek

    Die Autorin hat eine fesselnde Familiengeschichte geschaffen, die einen noch über sein Ende hinaus beschäftigt. Der Schreibstil ist sehr gelungen und man fliegt nur so durch die Seiten. Der sich wie einen roten Faden ziehende, in der Gegenwart spielende Handlungsstrang um die Anwältin Cara, die durch eine abgegebene Fundtasche einem großen Familiengeheimnis auf die Spur kommt, war ein netter Bonus, aber hätte gerne ausführlicher sein dürfen. Der zweite, stellenweise sich wie ein Krimi lesende, Abschnitt um Adele und ihre Familie war sehr berührend. Wie bewahrt man sich in einer Zeit, in der man alles verliert, noch Hoffnung? Und wie lebt man mit Schuld und Verrat? Jetzt kann man bemängeln, dass wirklich alles Negative der sowieso schon sehr dunklen Zeit auf eine Familie konzentriert wurde, aber wenn man es als Essenz und Beispiel nimmt, quasi als Verdichtung, finde ich es ok. Auf alle Fälle ein nachhallender, zeitgeschichtlicher Roman in großartigem Stil!

  9. annes_lesemeise

    Mechtild Borrmann konnte mich schon mit ihren Romanen „Trümmerkind“ und „Grenzgänger“ vollends überzeugen und so war meine Freude groß als ich „Feldpost“ entdeckte.
    Das Cover finde ich sehr stimmig und ich brachte es auch sofort mit der Autorin in Verbindung.

    In „Feldpost“ geht es um die beiden befreundete Familien Kuhn und Martens, deren Überzeugungen nicht unterschiedlicher sein könnten. Nach wiederholt regime- und hitlerfeindlichen Aussagen des Vaters der Kuhns beginnt sich die Abwärtsspirale der Familie zu drehen.
    Jahrzehnte später, nämlich im Jahr 2000, kommen nach und nach die Umstände des Schicksals der Familie Kuhn ans Licht.

    Mechtild Borrmann hat einen sehr klaren und angenehmen Schreibstil, welcher dafür sorgt, dass man, trotz des schweren Themas, förmlich durch Zeilen fliegt. Auch die kurzen Kapitel geben Anlass dazu das Buch kaum aus der Hand legen zu wollen.
    Die einzelnen Charaktere konnten mich auch überzeugen, sie sind sehr authentisch beschrieben und in ihren Entscheidungen für mich immer nachvollziehbar, auch wenn die ein oder andere falsche darunter ist, denn genau das macht für mich realistisch gezeichnete Charaktere aus.

    Es fällt mir gar nicht so leicht die richtigen Worte zu finden, denn jedes Mal, wenn ich mich mit dieser dunklen Geschichte Deutschlands befasse, bin ich einfach sprachlos, zu was der Mensch fähig ist.
    Um so wichtiger ist es aber, dass diese Gräueltaten und damit deren Opfer niemals in Vergessenheit geraten.
    Ich bin Mechtild Borrmann sehr dankbar, dass sie diese Geschichten bzw. Schicksale sichtbar macht und kann nur jedem empfehlen, der sich mit dieser Thematik auseinandersetzen möchte, die großartig recherchierten Romane der Autorin zu lesen.

  10. Frauke Pothmann

    „Feldpost“ war nicht mein erstes Buch von Mechthild Borrmann und wieder konnte die Autorin mich begeistern. Obwohl ich schon viele Bücher gelesen habe, die zur Zeit des Nationalsozialismus und zweitem Weltkriegs spielen, war dieses Buch wieder „anders“ und behandelte u.a. ein Thema, über das ich so noch nicht gelesen habe. Eine verbotene Liebe zu dieser Zeit, da gibt es viele Bücher, aber diese Liebe war eine andere als man es erwartet. Zumindest ich hatte das nicht erwartet und war positiv überrascht, denn so hob sich das Buch von anderen ab. Dazu kamen die anderen Handlungsstränge, die jeder für sich, spannend waren.
    „Feldpost“ ist wie viele andere Romane, die zu dieser Zeit spielen, auf zwei Handlungsebenen geschrieben. Mir gefielen beide Zeitebenen gleichermaßen gut. Die Kapitel sind angenehm kurz, so dass man immer noch ein weiteres Kapitel lesen möchte, einfach, weil es so spannend ist und man bis zuletzt keine Ahnung hat, wie das Buch ausgeht und warum Adele denn nun vermisst wird.
    Nicht alle Personen waren mir im Roman sympathisch, aber jede Person wurde sehr gut beschrieben, so dass man sie sich bildlich vorstellen konnte.
    Gut gefallen hat mir auch, dass mit Kassel ein Handlungsort gewählt wurde, der mal nicht „Hamburg, Berlin oder Köln“ hieß.
    Insgesamt hat mir „Feldpost“ sehr gefallen, obwohl es mich auch erschüttert hat, zu welchen Handlungen Menschen fähig sind, wenn sie Angst haben, dass ihr vermeintliches Ansehen Schaden davontragen könnte.

  11. Laurus

    Das Cover deutet schon vom Motiv, der Farbgebung und dem Titel daraufhin, dass es sich um eine Geschichte handelt, die zu Herzen gehen wird und etwas mit den Kriegzeiten zu tun hat. Mich hat dieses Cover sofort angesprochen, ebenso wie die rückseitige Kurzbeschreibung.
    Die von mir geschätzte Autorin Mechtild Borrmann erzählt die Geschichte der Unternehmerfamilie Kuhn, deren Leben sich Mitte der 30er Jahre durch den Nationalsozialismus von Grund auf ändert. Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen , Mitte der 30er Jahre bis Kriegsende und in der „Gegenwart“ 2000 bis 2010. Im Jahre 2000 erhält die Anwältin Cara von einer ihr unbekannten Frau einen Aktenkoffer, in dem sich Verkaufsunterlagen und Liebesbriefe – Feldpost, befinden. Als Cara sich auf die Suche nach Absender und Empfänger der Briefe begibt, tauche ich als Leserin in die Vergangenheit ein und erfahre,was damals passiert ist. Da das Leben der Eltern Kuhn, sowie ihres Sohnes Albert und ihrer Tochter Adele beschrieben werden, die sich alle an unterschiedlichen Orten aufhalten, bekomme ich einen großen Überblick, wie das Leben damals war. Ich erfahre über die Grausamkeiten und Verrat, jedoch auch ganz viel über Nächstenliebe, Freundschaft, das Miteinander, Haltung und die Liebe. Sehr viele Geheimnisse kommen ans Licht und mir haben sie die Tränen in die Augen getrieben. Ich habe ganz viele der Protagonisten/Menschen in mein Herz geschlossen. Fünf Sterne für diesen absolut empfehlenswerten Roman!

  12. Norbert Wiechmann

    Durch Zufall erhält Cara alte Briefe die von der Front an eine Adele in Kassel geschrieben wurden. Sie forscht nach und erfährt von einer wunderbaren Liebe die verboten war. Sie erfährt von einer Familie die durch eine Entscheidung in das Visier der Nationalsozialisten geraten ist.
    Cara ist in diesem Buch für die Autorin nur ein Mittel zum Zweck. Diese Figur übernimmt das Nachforschen, sie trifft Zeitzeugen, sie bewertet aus heutiger Sicht die Ereignisse von damals. Sie erfährt aus den Briefen und den Berichten wie die Ereignisse auf die Menschen gewirkt haben, wie sie dadurch an ihre Grenzen gestoßen oder aber darüber hinaus gewachsen sind.
    Es sind nicht die ganz großen Verbrechen und auch nicht die ganz großen Heldentaten von denen in diesem Buch berichtet wird. Es werden Mitläufer und ihre Gier beschrieben. Menschen die mal Freunde waren, wurden aus Bequemlichkeit und Angst zu Verrätern. Andere haben ihre Mitmenschlichkeit nicht verloren. Trotz Druck und Schmerzen schafften sie es ihre Anständigkeit zu bewahren.
    Das Buch erzählt in zwei Zeitebenen, im Heute sind die Nachforschungen das Thema, die dann in den Jahren des Nationalsozialismus mit Leben gefüllt sind.
    Das Buch ist sehr spannend geschrieben, es beschreibt wie sich die Menschen verändert haben, wie die Macht korrumpiert, wie Menschlichkeit Freunde finden lässt. Freunde die auch nach Jahrzehnten die anderen nicht vergessen haben und deren Schicksal erfahren wollen.

  13. Günter Ulrich

    Das Cover mit der Frau, die einen Feldpost-Brief an sich drückt, passt perfekt.

    Der Schreibstil der Autorin ist wieder einmal sehr flüssig und mitreißend. Ihr Erzählstil ist spannend und emotional. Alle Personen mit ihren Charakteren beschreibt sie sehr authentisch.

    Die „Feldpost“-Geschichte wird in zwei Ebenen erzählt, die Zeit vor/während des Zweiten Weltkrieges und im Jahr 2000.

    Im Dezember 2000 sitzt die Anwältin Cara Russo in Kassel im Café, um ihre Weihnachtspost zu schreiben. Eine ältere Frau setzt sich an den Tisch von Cara und sagt, sie sei auf der Suche nach einer „alten“ Bekannten bisher erfolglos: „Adele ist verschwunden“. Gleich danach verschwindet die Fremde und lässt eine Tasche zurück. Cara findet darin Feldpost-Briefe, Dokumente aus der NS-Zeit und einen Vertrag über einen Verkauf der Villa Kuhn zu einem symbolischen Preis.
    Cara will die gesamten Unterlagen an den Besitzer zurückgeben und recherchiert. Sie entdeckt die tragische Geschichte der Familie Kuhn, eine verbotene Liebe zwischen zwei Männern, Schmerz, unglaublich viele Lügen und Enttäuschungen, dazu die brutale Machenschaften der NS-Zeit.

    Die Autorin erzählt diese ungewöhnliche Geschichte mit einem so dramatischen Ende, mit dem ich nicht gerechnet hätte.

    Der Roman ist emotional bis zur letzten Seite. Die bewegende Geschichte hat mich gefesselt und betroffen gemacht.
    Es ist das Beste und eindrucksvollste Buch, das ich jemals gelesen habe.
    Es MUSS gelesen werden!!

  14. JOKO

    Ich liebe die Bücher von Mechtild Borrmann, scheut sie doch nicht Themen anzusprechen, die polarisieren und mitten ins Herz treffen. So auch in ihrem neuen Buch, in dem Flucht und die Ausgrenzung und Verfolgung anders Denkender ,Lebender und Liebender im Mittelpunkt stehen.

    Auf zwei Zeitebenen , wie schon bekannt bei der Autorin , lässt Mechtild Borrmann ihren Roman spielen, der hauptsächlich im Kassel der Gegenwart, aber auch während der Nazizeit spielt. Dabei verknüpft sie Zeitgeschichte mit der Gegenwart, in der die Verbrechen der Vergangenheit aufgeklärt werden .

    Die Figuren in diesem Buch sind beliebig austauschbar mit Personen der Gegenwart und insofern könnte dieses Buch nicht aktueller sein, denn Flucht und auch Populismus Andersdenden und Lebenden gegenüber, scheint in Europa wieder gesellschaftsfähig zu sein, wie die jüngste Wahl in Italien zeigt.

    Mir persönlich macht so etwas Angst und deshalb finde ich dieses Buch nicht nur sehr wichtig, sondern auch mehr als gelungen, legt es doch die Hand in Wunden, die viele Leute heute gern übersehen würden.

  15. crazy girl

    22. Dezember 2000 in Kassel. Die Anwältin Cara sitzt im Cafe Nenninger und schreibt Weihnachtskarten, als sich eine ca. 70 jährige Frau zu ihr an den Tisch setzt. Sie sei auf der Such nach einer Adele Kuhn, die es an der angegebenen Adresse wohl nie gegeben hat. Als die Dame auf die Toilette geht und nicht wieder kommt, entdeckt Cara die schwarze Einkaufstasche mit einem alten Koffer. Darin befinden sich u.a. Briefe mit dem Stempelaufdruck Feldpost. Cara versucht den Absender der Briefe zu ermitteln und findet einen Richard Martens in Kassel.
    Das Cover gefällt mir sehr gut und der Titel passt sehr gut zur Handlung. In die Protagonisten kann ich mich sehr gut hineinversetzen. Die Handlung wird in mehreren Strängen aus der Sicht von den Hauptakteuren erzählt. In der Vergangenheit werden die Ereignisse von 1935 bis 1945 erzählt.
    Die kurzen Kapitel mit immer neuen Wendungen erzeugen einen Sog zum Weiterlesen. Die Geschichte selbst erzählt von Freundschaft, verbotenen Liebschaften, Verrat und Gier und hat mich sehr berührt. Wieder einmal ein sehr gelungenes Werk der Autorin.

  16. C.B.

    Dieses Buch hat mir sehr gut gefallen. Es zeichnet sich durch eine gut gemachte Erzählperspektive aus: beginnend im Jahr 2000 starten private Ermittlungen anhand von Feldpostbriefen, die sich auf Geschehnisse in den 1930er und 1940er Jahren beziehen. Die Erzählzeit und Perspektive wechselt häufig und das Geschehen der Vergangenheit wird parallel zu dem erzählt, was im Jahr 2000 und in der Folge gefunden wird. Die Zersetzung von Freundschaften und Nachbarschaften in der Vorkriegszeit wird gekonnt geschildert und die Schicksale der Personen sind glaubhaft, nachvollziehbar und gut recherchiert. Man fiebert mit den Personen mit und ist sich bewußt, dass es keine vollständige Aufklärung für die Beteiligten geben kann, sie bleiben für immer mit Unwissen zurück. Da ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen habe, weil ich es so spannend fand, kann ich zum Schreibstil nur sagen, dass er mir gar nicht aufgefallen ist. Zusammen mit dem Inhalt bildet er ein gelungenes Ganzes. Sehr lesenswert!

  17. Deniz

    Das ist mir schon lange nicht mehr passiert, dass ich von Anfang an so gefesselt war von einem Buch und es gar nicht mehr weg legen wollte bis ich es zu Ende gelesen habe!
    Eine wirklich schöne Familiengeschichte mitten im zweiten Weltkrieg, mit vielen Geheimnissen und einer unglücklichen, verbotenen Liebe.. Ich habe mit allen Figuren (also die, die mir sympathisch waren) mitgefiebert und ich fand die Figuren sehr authentisch dargestellt. Und nebenbei hatte man auch den Eindruck, ein wenig in die Geschichte damals einzutauchen, und abermals die Erkenntnis, wie grausam die Zeit war und wie sie das Leben so vieler Menschen beeinflusst und zerstört hat.
    Der Schreibstil hat mir noch dazu sehr gefallen, da sie einfach und verständlich und auch sehr flüssig war.
    Ich kann das Buch wirklich jedem empfehlen..
    Ich werde mir nach diesem Buch auf jeden Fall weitere Romane der Autorin holen:)
    Ich gebe sehr gerne 5 Sterne für dieses Buch!

  18. Bea

    Der neue Roman „Feldpost“ der Bestsellerautorin Mechthild Borrmann über Schuld, Verrat und eine große Liebe während des Zweiten Weltkriegs ist erschienen. Das Buchcover ist sehr passend zum Titel des Buches gewählt worden, zeigt es doch eine Frau mit Post und dies in gedeckten Farben, was die Zeit von damals sehr gut wiederspiegelt. Die Geschichte ist sehr spannend geschrieben, das von Seite 1 an und auch bis zur letzten Seite, und spielt zwischen den Zeiten der Gegenwart und der Zeit der Vierziger Jahre, den Kriegszeiten. Die Figuren als auch die Situation von damals wird sehr gut beschrieben und man kann sich hineinversetzen und mitfühlen. Die Probleme von damals sind aber auch größtenteils die Probleme der heutigen Zeit, sie haben sich kaum geändert, denn Lügen und Enttäuschungen, Hoffnung und Schmerz, verbotene Lieben und Verrat kommen auch noch in der heutigen Gesellschaft vor. Ich gebe für das Buch 5 Sterne und kann es ganz klar weiterempfehlen.

  19. lesemaus2021

    Mit dem Buch Feldpost ist es der Autorin wieder gelungen einen Roman zu schreiben, den man nur schwer aus der Hand legen kann. Das Buch hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Der Roman spielt in verschiedenen Zeitebenen und gerade das gefällt mir richtig gut an den Büchern von Mechtild Borrmann. Zudem hat sie einen wunderbaren und besonderen Erzählstil, der unterhaltsam, spannend und berührend ist. Die Protagonisten sind toll ausgearbeitet und sehr bildhaft dargestellt. Ich konnte sie mir gut vorstellen und mit ihnen mit fiebern. In dem Roman geht es u.a. um Freundschaft und eine verbotene Liebe in der NS Zeit, die einen sprachlos zurück lässt.
    Feldpost ist der vierte Roman, den ich von der Autorin gelesen habe und mittlerweile zähle ich sie zu meinen Lieblingsautoren. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und ich freue mich auf weitere tolle Bücher von ihr.

  20. Gudrun, Ermes

    Die Anwältin Cara erhält eine Aktentasche in der alte Feldpostbriefe enthalten sind. Neugierig geworden versucht Cara das Schicksal der Familie Kuhn aufzudecken, die in den 30’er Jahren mit den Nationalsozialisten aneinander gerieten und nach dem zweiten Weltkrieg verschwunden sind.

    Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen, die abwechselnd Caras Suche nach der Familie Kuhn in der Gegenwart und die Geschehnisse vor und während des zweiten Weltkrieges beleuchten. Der Schreibstil ist flüssig, emotional und sehr spannend. Historische Ereignisse werden gekonnt mit einer Familiengeschichte verbunden, die so oder so ähnlich passiert ist. Die Schrecken der damaligen Zeit werden dem Leser eindringlich näher gebracht. Die damaligen Moralvorstellungen ließen eine Liebe zwischen Männern nicht zu. Es gab viele Menschen, die andere Menschen aus Eigennutz verrieten, aber auch Menschen, die hilfsbereit waren. Der Roman verdeutlicht unterhaltsam ein Teil Zeitgeschichte , das niemals vergessen werden sollte.

  21. David Dotterer

    Mit ihrem Roman „Feldpost“ ist der Spiegel-Bestsellerautorin Mechthild Borrmann ein sehr emotionales Werk gelungen. Der fesselnde Schreibstil und diese unglaublich bewegende Geschichte haben mich sofort in ihren Bann gezogen, so dass ich mich nicht von dem Buch losreißen konnte. Es ist für mich immer sehr aufwühlend, wenn ich Bücher über Geschichten aus dieser schrecklichen Zeit lese und vor allem, was viele Menschen erleiden mussten und andere dieses Leid versucht haben. Das Schicksal, das homosexuelle Menschen erlebt haben, wie in diesem Roman ausführlich beschrieben wird, ist einfach traurig und furchtbar und wir können nur froh sein, diese Zeiten hinter uns gelassen zu haben. Die unglaublichen Zufälle und Schicksale, die dieser Geschichte ihren Stempel aufdrücken, sorgen bestimmt dafür, dass der Autorin erneut ein Bestseller gelungen ist.

  22. Michael Fuchs

    bücherfreund54
    Im Jahr 2022 sind zwei Romane erschienen, die sich auf der Grundlage historischer Dokumente mit der Zeit des Nationalsozialismus beschäftigen: Alexa Hennig von Lange, Die karierten Mädchen und Mechtild Bormann, Feldpost. Aber welch ein Unterschied in der Aufarbeitung der Dokumente. Alexa Hennig von Lange kennt in ihrer Darstellung keine Täter, sondern nur Opfer. Sie fügt den Tondokumenten ihrer Großmutter fiktive Gegebenheiten hinzu, die die Schuld ihrer Großmutter abmildern sollen. Ganz anders Mechtild Bormann. Sie hat im Deutschen Tagebucharchiv recherchiert und die Geschichte zweier homosexueller Freunde aufgearbeitet. Dabei gelingt es ihr überzeugend, die Problematik von Verrat, Schuld und Egoismus zu verarbeiten.
    Sehr überzeugt hat mich, dass das Rätsel um eine verschwundene Frau erst am Ende der Romanhandlung gelöst wird. Die Ursache des Verschwindens wird aber nur angedeutet. Die Leserin/der Leser kann sich aber die Details selbst ausmalen und gewinnt einen vertiefenden Blick auf eine der Handlungsfiguren.
    Für mich störend waren die „Cliffhanger“ bei einigen Kapitelenden. Die Romanhandlung ist spannend genug und braucht solche künstlichen Spannungselemente nicht.
    Dem Buch sind vor allem auch jugendliche LeserInnen zu wünschen, die einen aufschlussreichen Einblick in die Moral und in die Machtstrukturen der Nazi-Zeit erhalten.

  23. Buchliebe4

    Dieses ist mein erstes Buch, welches ich von der Autorin gelesen habe. Die LP hatte mich schon so mitgerissen, dass es sich wie eine Strafe anfühlte, als diese zu Ende war. So war schnell klar, dass ich das Buch unbedingt weiterlesen musste.

    Und der Sog, der mich gleich von Anfang an eingewickelt hatte, ließ auch bis zum Ende des Buches nicht ab. Im Gegenteil. Es gab so viele unzählige Gänsehautmomente und die Geschichte hat mich einfach sehr berührt.

    In einer gekonnt packenden Atmosphäre nimmt die Autorin den Leser mit auf eine Zeitreise, ein düsteres Stück Zeitgeschichte Deutschlands und schafft es mühelos, das damalige Geschehen alleine durch ihre Worte, zu einer bild- und emotionsgeladenen Geschichte zu verpacken.

    Die verschiedenen Charaktere sind ihr sehr gut gelungen, denn sie waren sehr authentisch und sehr gut gezeichnet worden. Cara mochte ich sehr gerne, weil sie sich der verschwundenen Adele angenommen hatte und mit viel Herz und Verstand sich auf Spurensuche begeben hat.
    Aber auch Richard, der eine weitere große Rolle in der Geschichte füllt, entstand sofort vor Augen.

    Der Verlauf der Geschichte packend geschrieben und hoch emotional. Frau Borrmann ist es mit einer Leichtigkeit gelungen, ein Stück Zeitgeschichte voller Emotionen, voll Tragik und auch voller Ernst so auf mich zu übertragen, dass die Gänsehautmomente nie auf sich warten ließen, sondern ein Dauerzustand wurden. Tief erschüttert musste ich an so manchen Seiten mehrmals tief durchatmen. Man merkt mit jedem Wort, dass die Autorin perfekte Recherchenarbeit betrieben hat und der Roman seine echten Wurzeln hat.

    Fazit:

    Wer sich auf eine echte und schonungslose Zeitreise begeben mochte, der ist bei diesem Buch an der richtigen Stelle! So ein hochemotionales Buch- ich hatte solche Gänsehautmomente.

  24. allegra

    Im Roman „Feldpost“ erzählt Mechtild Borrmann die Geschichte zweier Familien und die Geschichte eines Hauses in zwei Zeitebenen. Wir sind einmal in den Jahren 1935 bis 1945. Wir haben einmal den Apotheker Hermann Mertens mit seiner Frau Sophia und den Kindern Richard und Dietlind. Sie sind befreundet mit Familie Kuhn. Gerhard Kuhn hat ein Fuhrunternehmen und seine Frau Katharina führt den Haushalt. Ihre Kinder heißen Albert und Adele.
    Gerhard bekommt Schwierigkeiten aufgrund Hitler-feindlichen Äußerungen. Er wird verhaftet und muss für zwei Jahre ins Gefängnis. Während der Zeit geht es finanziell bergab mit dem Fuhrgeschäft. Die Familie lebt vom Gehalt, das Adele verdient, weil sie die Schule abbricht und in einem Rüstungswerk im Büro arbeitet. Die Kinder Albert und Adele sind mit Richard Mertens eng befreundet. Albert und Richard nehmen beide ein Studium auf und leben fortan in Göttingen.
    Als Gerhard aus dem Gefängnis kommt, dauert es nicht lange und er steckt erneut in Schwierigkeiten. Er beschließt mit seiner Frau Katharina vorerst nach Frankreich zu fliehen. Albert und Adele bleiben in Deutschland. Die Familie denkt, dass der Spuk mit den Nationalsozialisten bald vorbei ist.
    In einer anderen Zeitschiene, um 2000 lernen wir die Anwältin Cara Russo kennen. Sie erhält von einer älteren Dame eine Tasche voller alter Dokumente, die einer Adele Kuhn gehören sollen, die aber nicht mehr an ihrem letzten gemeldeten Ort gefunden werden konnte. Cara ist sehr schnell interessiert und stellt Nachforschungen an. Dabei stößt sie auf die Geschichte der Familien Mertens und Kuhn.
    Ich fand den Roman sehr interessant zu lesen. Durch die Perspektivwechsel und die unterschiedlichen Zeiten wird die Spannung hochgehalten. Die Sprache ist direkt und sehr angenehm zu lesen. Ein gefühlvoller Roman von Liebe, Flucht, Verrat. Ich habe es gerne gelesen.

  25. Theaterfreundin

    Cara Russo ist Rechtsanwältin, sitzt 2 Tage vor Weihnachten im Jahr 2000 in einem Café in Kassel und schreibt Weihnachtskarten. Eine ältere Frau setzt sich zu ihr an den Tisch. Im Gespräch mit der Frau erfährt Cara, dass diese versucht hat einer Freundin, die sie das letzte Mal nach dem Krieg gesehen hat, eine Tasche mit alten Unterlagen zu bringen. Sie ist sich sicher, die richtige Adresse zu haben, doch dort wurde ihr mitgeteilt, dass ihre Freundin Adele den Bewohnern nicht bekannt sei. Die Frau verschwindet aus dem Café und lässt Cara durch die Bedienung mitteilen, dass sie die Tasche mitnehmen soll. Cara ahnt nicht, was sie mit ihren Nachforschungen die sich macht, auslösen wird. In dem Koffer befinden sich Feldpostbriefe, sie erzählen von einer großen Liebe.

    Wir erfahren in dem Buch die Geschichte zweier Familien in der Zeit zwischen 1935 und 1945. Es geht um Familie Kuhn, Gerhard und Katharina, deren Kinder Albert und Adele und um Familie Martens, Hermann und Sophia, deren Kinder Richard und Diethild. Die Familien sind befreundet und verbringen gerne Zeit miteinander. Das ändert sich allerdings als Gerhard Kuhn 1935 wegen hitlerfeindlicher Äußerungen eine Haftstrafe erhält. Um die Freunde zu unterstützen kauft Hermann die Villa seiner Freunde zu einem geringen Preis, in einem Zusatzvertrag sind die Modalitäten für den Rückkauf festgelegt.

    Mechtild Borrmann erzählt die Geschichte der Familien auf zwei Zeitebenen. Einmal die Zeit zwischen 1935 und 1945 und die zweite Ebene zwischen 2000 und 2001. Über jedem Kapitel ist der Zeitraum angegeben und aus welcher Sicht erzählt wird. Die Sprache der Autorin ist sehr klar und schnörkellos und steckt doch voller Emotionen. Nach und nach wird die Geschichte einer großen verbotenen Liebe und einer Familientragödie aufgedeckt. Oft passieren Dinge mit denen man nicht rechnet, der Verlauf der Geschichte ist nicht vorhersehbar. Es wird deutlich wie schnell man Schuld auf sich laden kann, obwohl man sich sicher war, durch seine Handlung jemandem zu helfen.

    Der Autorin ist es wieder gelungen uns ein Stück Zeitgeschichte näherzubringen.

  26. girasole

    Kurz vor Weihnachten hat Cara Russo in einem Cafe eine seltsame Bekanntschaft. Eine Frau kommt wie zufällig an ihren Tisch und spricht sie auf eine gewisse Adele Kuhn an. Sie verläßt anschließend den Tisch und eine Tasche mit 50 Jahre alten Briefen und Dokumenten bleibt zurück. Über die Feiertage widmet sich Cara den herrenlosen Unterlagen und recherchiert. Dabei findet sie den Absender der Briefe und nun beginnt die Sache immer interessanter zu werden.

    Die Autorin schildert die Vorgänge angefangen in Kassel 1935 als Gerhard Kuhn offen die Politik kritisiert und deshalb in Haft kommt. Aber nach der Entlassung kann er es nicht lassen und gerät durch seine Äußerungen erneut in den Fokus der Behörden. Er wird dadurch gezwungen, mit seiner Frau das Land zu verlassen und flieht nach Frankreich und Portugal. Seinem Freund Hermann Martens verkauft er sein Haus samt Mobiliar zu einem symbolischen Preis mit dem Versprechen, daß er es nach seiner Rückkehr zu diesem Preis zurück erhält. Die Kinder Adele und Albert bleiben in Kassel, sie sind mit den Kindern der Martens – Dietlind und Richard – eng befreundet.

    Das ist die Ausgangsposition. Die Erzählperspektiven wechseln ständig zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart mit den Nachforschungen von Cara. Sie stößt dabei auf unglaubliche Vorgänge während dieser Kriegszeit und es endet sehr bewegend.

    Mechtild Borrmann gehört zu meinen Lieblingsautorinnen und ich habe fast alle ihre Bücher gelesen. Ihr Schreibstil ist immer flüssig, fesselnd und spannend zu lesen. Die vorliegende Geschichte ist berührend, dramatisch und nach der letzten Seite bleiben die Gedanken noch lange daran hängen.

    Die einzelnen Figuren beschreibt sie sehr detailliert, man kann sich als Leser alles klar vorstellen und nachfühlen bzw. mitfühlen. Sie erzählt von Freundschaft, einer absoluten Liebe, Homosexualität, einer nicht erwiderten Liebe, aber auch von Verrat und Schuld. Dies alles vor dem Hintergrund der damaligen politischen Lage.

  27. booklove

    Kurz vor Weihnachten 2000 – die Anwältin Cara Russo sitzt in einem Café, als ihr eine unkannte Frau einen Aktenkoffer mit alten Liebesbriefen und Dokumenten darin hinterlässt. Cara macht sich auf die Suche und beginnt zu recherchieren. Was sie entdeckt ist eine tragische und verbotene Liebesgeschichte zweier Männer, in Zeiten des Nationalsozialismus.

    Mein Leseeindruck:

    Was an diesem Buch besonders interessant und hervorzuheben ist, ist die sehr gute, qualitative und tiefgehende Recherche der Autorin. Diese Recherche ebnet den Weg für eine sehr detaillierte feinfühlige und auch gewissenhafte Ausdrucksweise der Sachverhalte und Dialoge. Die Geschichte des Buches hat eine sehr große Präsenz und Authentizität. Die Szenen wirken daher sehr real und plastisch. Der Schreibstil ist sehr flüssig und gespickt von Fakten und Tatsachen.

    Das Buch ist untergliedert in eine Perspektive der Vergangenheit sowie der jungen Vergangenheit (das Jahr 2000).

    Mechtild Borrmann hat mit ihrem neuen Roman wieder einen Meilenstein an gekonnter Literatur verfasst, die ich sehr gerne empfehle.

  28. wool-and-wood

    Die verschwundenen Briefe

    Jahrzehntelang hat Richard nicht mehr an seine Frontbriefe adressiert an seine große Liebe gedacht, bis er sie eines Tages überraschenderweise von einer fremden Frau erhält und diese eine Lawine an Gefühlen lostreten. Wie mögen sie wohl in die Hände dieser Frau gelangt sein?

    Meine Meinung.

    Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen und beide finde ich äusserst spannend. Die Wendungen in der Geschichte gefallen mir sehr gut und haben bei mir für manch Überraschungen gesorgt.

    Der Schreibstil liest sich leicht und flüssig und die Personen und Handlungen werden sehr gut erklärt und verständlich beschriebenen.

    Das Cover gefällt mir sehr gut und ist ein Hingucker welches mir in einem Buchladen sofort aufgefallen wäre.

    5 Sterne und eine ganz klare Kaufempfehlung für alle Leser, die sich für Geschichten aus dem zweiten Weltkrieg interessieren.

  29. Cassandra

    Als Vielleserin muß ich sagen, wieder eins von den Büchern von Frau Borrmann, bei denen man es kaum schafft, es aus der Hand zu legen, schnörkellos, ohne überflüssigen, seitenfüllenden Schnickschnack, gut recherchiert und spannend.
    Freue mich auf ihr nächste Buch

  30. Mara K.

    Erwartet hatte ich eine tragische Liebesgeschichte – ein Paar, dass sich durch die Umstände während des zweiten Weltkrieges irgendwie aus den Augen verloren hat und deren Geschichte nun durch Clara, einer Anwältin, der die Feldpostbriefe zufällig in die Hände gespielt werden, wieder ans Tageslicht kommt.
    Eine tragische Liebesgeschichte habe ich auch bekommen – allerdings eine vollkommen andere und noch viel tragischer, als ich erwartet hatte.

    Aber genau das hab ich geliebt an diesem Buch. Vieles kam überraschend und die Geschichte hat mich komplett in ihren Bann gezogen. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und wollte unbedingt weiterlesen. Es ist jedoch absolut keine leichte Kost und voll mit Ungerechtigkeiten, Vertrauensbrüchen, Habgier, Diskriminierungen und und und… leider kann ich nicht viel mehr auf Details eingehen, ohne zu viel zu spoilern.

    An einigen Stellen habe ich mich über die Naivität einiger Personen sehr aufgeregt. Dies war für mich ein kleiner Wermutstropfen für das ansonsten tolle Buch, welches ich an einem Wochenende ausgelesen habe. Große Leseempfehlung für alle, die solche Bücher mögen und ein Herz für tragische Liebesgeschichten haben.

  31. brig2006

    Es ist das erste Buuch welches ich von der Autorin Mechthild Borrmann lese und iich bin nicht enttäuscht worden.
    Das Buchcover ist in braunnen Farben gehalten und zeigt eine Frau mit einem Brief in der Hand wo es sich um Feldpost handelt, wie der Titel des Buches es besagt.
    Spannend von Anfang bis Ende und gut recherchiert, von zwei befreundeten Familien aus Kassel.
    Eine berührende Geschichte aus der Zeit des zweiten Weltkrieges.
    Wir springen zwischen den Zeiten der Gegenwart immer zurück in die Zeit der Vierziger Jahre, den Kriegszeiten.
    Alle Protoganisten kommen gut herüber und sind authentisch.
    Die Geschwister Adele und Albert leben mit den Eltern in einer schönnen Villa, bis der Krieg kommt.
    Während Adele sich für den besten Freund von Bruder Albert interessiert, fühlt er sich hingezogen zu Albert.
    Eine Geschichte mit viel Dramatik und Zerwürfnissen in schlimmen Zeiten, gut dargestellt.
    Der Roman bekommt von mir 5 Sterne.

  32. Sarini

    Das Cover ist super ansprechend. Die Briefe fest in der Hand. Schade finde ich den dünnen Einband, der leider schnell einreißt. Der Einstieg ist Klasse und regt zum Nachdenken an. Das Buch wechselt immer zwischen zwei verschiedenen Jahren. Dort ist man schnell drin und an den spannenden Stellen kommt der Wechsel. Der Schreibstil ist mitreißend. Man kann sich viele schöne Bilder durch die Erzählung im Kopf vorstellen und hat ganz schnell Gänsehaut. Die Personen stehen in beiden Jahren für Wiedersprüche die sich trotzdem gut ergänzen und für den zusätzlichen Kitzel sorgen. Ich bin kein Kind aus der Nachkriegszeit, finde es aber spannend und toll Bücher aus der Zeit zu lesen. Für mich klasse ist der Einbezug der 2000er. Ich bin einfach angetan von dem Buch und konnte nicht aufhören zu lesen. Da ich eher dünnere Bücher lese, ist dies ein wirkliches Kompliment. Klare Kaufempfehlung!

  33. Conny

    Feldpost ist ein neuer und fesselnder Roman von Bestsellerautorin Mechthild Borrmann über Liebe und Verrat während des Zweiten Weltkriegs.

    Diesen Roman kann man kaum aus den Händen legen. Mechthild Borrmann hat ein spannendes und fesselndes Buch über den Zweiten Weltkrieg geschaffen. Das Cover ist toll illustriert, verrät dabei aber nichts über die Geschichte. In dieser tragischen Liebesgeschichte kann man nichts vorhersehen, es gibt viele unerwartete Überraschungen für den Leser.

    Die Hauptprotagonisten Clara, Adele und Richard sind sehr gut ausgearbeitet und wirken authentisch. Die Anwältin Clara (Jahr 2000) recherchiert und erlebt dabei die schlimme Zeit von Adele und Richard mit.

    Von mir gibt es fünf Sterne und eine klare Leseempfehlung!

  34. UnforgettableHeinzi121022

    Juristin Cara sitzt in einem Café und hat eine Begegnung mit einer älteren Frau, die auf der Suche nach einer Adele ist, um ihr alte Briefe zu übergeben. Nur scheint diese Adele unauffindbar. Mit einem Trick vergibt die ältere Dame Cara die Briefe, die dann auch beginnt der Geschichte auf den Grund zu gehen. Und diese Geschichte hat es wirklich in sich…
    Liebe, Familie, dunkle Geheimnisse, Schuld und eine sehr, sehr schwierige Zeit – das sind die wichtigsten Zutaten für diese spannende und unterhaltsame Geschichte. Zwar hatte ich schon recht früh eine konkrete Ahnung, wohin ein Teil der Geschichte gehen würde – aber es tat dem Buch überhaupt keinen Abbruch, denn in anderen Aspekten wurde ich wiederum sehr überrascht und das Buch ist insgesamt reich an überraschenden Wendungen.
    Ich hatte bis dato noch kein Buch der Autorin gelesen und war hier direkt begeistert. Der Schreibstil ist sehr eingängig, richtig unterhaltsam und ich mochte das Buch kaum mehr aus den Händen legen. Das lag aber natürlich auch am Thema – ich möchte hier nicht spoilern, daher bleibe ich äußerst vage – dass es sicher schon immer gab, nur sprach man eben nicht darüber.
    Die Geschichte spielt auf zwei zeitlichen Ebenen – einmal in den 30ern und 40ern, zum anderen in 2000 – Zentrum der Geschichte ist fast durchgängig Kassel. Damals waren die Familien Kuhn und Materns befreundet, doch der Nationalsozialismus treibt langsam aber stetig einen Keil zwischen die Familien. Nur die Söhne beider Familien bleiben verbunden, dazu Adele, die mich sehr beeindruckt hat. Diese junge Frau hat Schneid und Courage und das mitten in der Kriegszeit. Chapeau! Dazu die Eltern im Ausland, zwei Liebende durch den Krieg entzweit, Hunger, Verzweiflung und ein Verrat – ach, dieses Buch bietet so viel, auf relativ wenigen Seiten. Das hätte ich so nicht erwartet und ich bin sicher, dass ich mich noch lange an dieses Buch erinnern werde, denn auch der Schluss hat mich auf ganzer Linie überzeugt.
    Um ehrlich zu sein, hat das Buch aus meiner Sicht nur den Fehler, denn aus dem ganzen Potenzial hätte sicher noch mehr rausgeholt werden können. Die Autorin hat manches in der Nachbetrachtung dann doch ein bisschen knapp abgehandelt und da wäre sicher noch mehr Emotion und Spannung drin gewesen.
    Dennoch ist es ein richtig gutes Buch gegen das Vergessen. Ich empfehle es gerne weiter, 4,5 Sterne!

  35. Holle77

    Ich habe von Mechtild Borrmann bereits „Grenzgänger“ und „Trümmerkind“ gelesen, die mich beide sehr berührt haben. Dasselbe ist ihr mit „Feldpost“ gelungen.
    Das in Sepiatönen gehaltene Cover passt sehr gut zu dem Inhalt des Buches, es lässt einen ahnen, um welchen Schatz es sich bei diesen Briefen handelt.
    Die Autorin versteht es, die Irrungen und Wirrungen des Krieges mit all ihrem Leid in persönliche Schicksale zu fassen, die sowohl das Leben der im Feld befindlichen Soldaten als auch der Daheimgebliebenen betreffen und die weiterhin in die Gegenwart ausstrahlen.
    Die Protagonisten wirken auf mich sehr authentisch, ich hatte immer Bilder vor Augen und konnte ihre Handlungsweise verstehen oder mir zumindest vorstellen, warum sie so handelten, auch wenn ich damit nicht einverstanden war. Ich mag den Schreibstil der Autorin, der doch trotz allen Leids immer auch irgendwie versöhnlich klingt.
    Ein in meinen Augen sehr gutes Buch, dem ich möglichst viele Leser*innen wünsche.

  36. Dreamworx

    Dezember 2000 Kassel. Als Start ihres Weihnachtsurlaubs gönnt sich die Anwältin Cara Russo einen Cafébesuch und bekommt schnell Gesellschaft von einer älteren Dame, die sich zu ihr an den Tisch setzt. Diese erzählt ihr, dass ihre Freundin Adele verschwunden ist, der sie eigentlich einen Besuch abstatten wollte. Als die alte Dame die Toilette aufsucht, kommt sie nicht zurück. Cara bleibt nur eine vergessene Tasche gefüllt mit alten Unterlagen und Feldpost-Briefen, die sie gern zurückgeben würde. So macht sie sich auf die Suche nach der alten Frau und deckt aufgrund der Unterlagen eine tragische alte Geschichte rund um Adele und deren Familie auf…
    Mechtild Borrmann hat mit „Feldpost“ einen wunderbaren Roman vorgelegt, der sich an wahren Begebenheiten orientiert und den Leser von der ersten Seite an in den Bann zieht. Der flüssige, atmosphärische und empathische Erzählstil nimmt den Leser mit auf eine sehr emotionale Reise, die sich über zwei Zeitebenen und unterschiedliche Perspektiven erstreckt. Dabei bildet die Gegenwart um Cara und ihre Nachforschungen den Rahmen für die eigentliche Handlung, die sich in den 30er Jahren zugetragen hat. Im Mittelpunkt stehen die zwei miteinander befreundete Familien Mertens und Kuhn, vor allem das Verhältnis zwischen deren Söhnen Richard Mertens und Albert Kuhn ist enger als es die damaligen Sitten erlauben. Der Nationalsozialismus hat seine Spione überall und eine verächtliche Bemerkung bringt Gerhard Kun ins Gefängnis. Bei seiner Entlassung gibt es sein Geschäft nicht mehr und die Familie schlägt sich mehr schlecht als recht durch. Schon bald ist Gerhard wieder im Visier der Nazis und zwingt ihn, mit seiner Frau nach Frankreich auszuwandern, während die Kinder Albert und Adele in Deutschland bleiben. Albert überträgt sein Haus an Hermann Mertens unter der Prämisse, dieses bei seiner Rückkehr wieder zurück zu erhalten. Mithilfe der alten Unterlagen, Fotos und den Feldpostbriefen setzt Cara Stück für Stück ein Puzzle zusammen und holt ein altes Geheimnis ans Tageslicht, das ebenso erschütternd und traurig sowie beispielhaft für die Zeit des Nationalsozialismus ist, in der aus besten Freunden auf dramatische Weise auf einmal Fremde oder Gegner werden und Verrat ein Mittel zum Zweck wird. Erschreckend ist die Feststellung, dass man einen Menschen nie wirklich kennt, sondern nur das, was dieser einem offenbart. Wenn Angst, Gier oder Macht Menschen dazu bringt, jeglichen Anstand zu vergessen und andere zu verleumden, verraten oder in Misskredit zu bringen, ist das schon furchteinflößend. Borrmann versteht es ausgezeichnet, den Leser mit dem Schicksal der beiden Familien regelrecht an die Seiten zu fesseln, die Spannung kontinuierlich in die Höhe zu treiben und das Kopfkino auf Hochtouren laufen zu lassen.
    Die Charaktere sind mit menschlichen Stärken und Schwächen gezeichnet und lebendig in Szene gesetzt. Der Leser heftet sich nur zu gern an ihre Fersen, um ihr Schicksal zu verfolgen. Cara ist eine zielstrebige Frau mit viel Herz und einer gesunden Neugier. Sie verbeißt sich regelrecht und lässt ihr Ziel nicht aus den Augen, die verschwundene Adele zu finden. Gerhard Kuhn macht aus seiner Seele keine Mördergrube und muss dafür einen hohen Preis zahlen. Albert und Richard folgten ihren Gefühlen ohne zu ahnen, was das für eine Lawine auslöst. Aber auch die anderen Protagonisten tragen viel dazu bei, die Intensität dieser Geschichte zu steigern.
    „Feldpost“ ist ein wunderbarer Roman über ein Stück deutscher Zeitgeschichte. Angelehnt an wahre Lebensgeschichten wirkt diese Mischung aus Familiengeschichte, Liebe, Verrat und historischem Hintergrund absolut authentisch, hochemotional und sehr intensiv. Borrmann hat hier ein Kleinod kreiert, absolute Leseempfehlung für ein Highlight 2022 – Chapeau, besser geht es nicht!

  37. ice_flower

    Die Anwältin Cara Russo trifft kurz vor Weihnachten 2000 eine ominöse Frau in einem Café. Diese übergibt ihr eine Aktentasche mit alten Verträgen, Fotos und vor allem Feldpostbriefen und ist daraufhin wieder verschwunden. Schnell ist das Interesse der Anwältin geweckt und sie beginnt erste Nachforschungen anzustellen. So kommt sie auf die Spur der Familien Kuhn und Martens, deren Schicksal durch den Nationalsozialismus eng miteinander verwoben ist. Nach und nach zeichnet sich ein bitteres Bild von Schuld, Intrigen, Liebe und Verrat ab.
    Das Buch „Feldpost“ ist der neue Roman der Autorin Mechtild Borrmann, von der ich bis dato noch kein Buch gelesen habe. Der viel beworbene Roman und das schlichte Cover haben mich neugierig gemacht und da ich sehr gerne Literatur aus der NS-Zeit lese, habe ich zum Buch gegriffen. Dem Buch sind wahre Begebenheiten zugrunde gelegt und die Autorin hat hierzu sehr viel recherchiert und wurde letztendlich so inspiriert. Das Buch fesselt sofort von Seite 1 an, so etwas habe ich schon lange nicht mehr erlebt. Der Sprachstil der Autorin ist modern und baut viele Bilder im Kopf auf, aber gleichzeitig von Anfang an Spannung. Als Leser/in betrachtet man die Geschichte aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln, mal geht es um die jungen Leute Adele und Albert Kuhn, dann wieder über den mittlerweile alt gewordenen Richard Martens. Auch die Eltern der Kuhn-Geschwister haben eigene Anteile am Buch sowie natürlich die Anwältin Cara Russo. Durch diesen schnellen und kurzweiligen Wechsel der Kapitel, muss man einfach wissen, wie es weitergeht, zumal die Sprünge in die Vergangenheit sehr gut mit der Gegenwart verwoben wurden sind, äußerst flüssig und harmonisch. Stück für Stück wird somit ein Puzzle zusammengesetzt, dass mit Wendungen daherkommt, mit denen ich persönlich absolut nicht gerechnet habe und somit auch mal wieder überrascht worden bin. Die letztendliche Aufklärung der Familiengeschichte und den späteren Verbleib der zunächst überlebenden Kuhn-Mitglieder und dann vermissten Mitgliedern nach dem Krieg, ist sehr gut erzählt und steht sicherlich für so manches, grausames Schicksal in den Wirren des Krieges, aber es zeigt auch die Unmenschlichkeit der Menschen untereinander, um selbst überleben zu können oder Vorteile herauszuholen. Besonderer Wert wird auf die Gefühle aller Beteiligten gelegt und unterschwellig haben wir es neben den Schrecken des Krieges hauptsächlich mit einer Liebesgeschichte zu tun, die aber ein bisschen anders ist als zunächst angenommen. Die Charaktere sind sehr feinfühlig skizziert worden und man kann sie sich sehr gut vorstellen und auch mit ihnen mit fiebern. Insgesamt wurde außerdem die Zeitepoche sehr gut und bewegt eingefangen, man fühlt sich mittendrin im Geschehen.
    Mein Fazit: Für alle Liebhaber von Büchern der NS-Zeit ist dieses hier eine klare Empfehlung und volle 5 Sterne wert. Ich habe schon lange nicht mehr so sprachlos vor einem Buch gesessen und länger darüber nachgedacht. Ich kann das Buch daher nur weiterempfehlen.

  38. katjuschka

    „Adele ist verschwunden.“
    Mehr mag die Fremde nicht sagen, die sich in einem Café einfach so an den Tisch der Anwältin Cara setzt – und kurz darauf ebenfalls spurlos verschwindet.
    Die Frau lässt lediglich ihre Handtasche zurück und die kryptische Bitte, Cara möge sich um den Inhalt kümmern.
    Neben anrührenden Feldpostbriefen aus dem Zweiten Weltkrieg finden sich in der Tasche Unterlagen über den Verkauf einer Villa in Kassel zu einem symbolischen Preis.
    Caras Recherchen decken nicht nur die tragische Geschichte einer großen, verbotenen Liebe auf, sondern auch die Schuld einer Liebenden und einen bitteren Verrat.

    Cara Russo und ihre Recherche sind der Rahmen einer Handlung, die sich den Leser(innen) nach und nach offenbart und dabei mitnimmt auf eine sehr bewegende und emotionale Reise in die Vergangenheit.
    Im Fokus stehen die Familien Kuhn und Martens.
    Es ist deren persönlicher Lebensweg, der eindringlich und bewegend beschrieben wird.
    Das Ehepaar Kuhn flüchtet vor den Repressalien der NSDAP über Frankreich und Spanien nach Portugal, die erwachsenen Kinder bleiben in Deutschland.
    Diese Reise unter ständiger Angst, sowie den späteren Aufenthalt in Coimbra fand ich sehr intensiv beschrieben.
    Die Eheleute Martens sind überzeugte Mitglieder der Partei und auch Tochter Dietlind ist eine große Anhängerin. Nur Sohn Richard distanziert sich – bis er inhaftiert wird und sich entscheiden muss.
    Abwechselnd wird aus der Sicht der Geschwister Adele und Albert Kuhn, deren Eltern oder von Richard Martens erzählt.
    Wie in einem Kaleidoskop erfährt man bruchstückhaft von den verschiedenen Ereignissen, die sich am Ende zu einem Gesamtbild zusammenfügen.
    Ich habe das Buch fast am Stück durchgelesen, so hat mich die Geschichte fasziniert und gefesselt.
    Die Protagonist(inn)en und deren Entscheidungen werden sehr lebensnah beschrieben und oft habe ich gedacht „Wie wird dies nur enden? Ob das gutgeht?“
    Cara Russo trifft den mittlerweile gealterten Richard Martens, der eine Lebenslüge lebt und sich erst jetzt eine alte Schuld eingesteht.
    Seine Schwester Dietlind in ihrem gestohlenen Leben, hätte ich gerne gewürgt.
    Das Schicksal von Adele Kuhn, die Zeit ihres Lebens in Richard verliebt war, klärt sich erst ganz zum Schluss, das Ende von Albert fand ich unglaublich traurig – beides hat mich sehr berührt.
    Nachdem mich der Schreibstil der Autorin in „Trümmerkind“ sehr beeindruckt hatte, hat mich das Buch direkt angesprochen.
    Und da ich die wohlklingende Stimme der Sprecherin Vera Teltz sehr mag, musste es diesmal das (zum Glück ungekürzte) Hörbuch sein.
    „Feldpost“ ist sowohl eine Liebes- als auch historische Familiengeschichte und für mich am Ende des Jahres nochmal ein Lesehighlight.

  39. Hellga

    Die Geschichte beginnt im Dezember 2000 in einem Cafe in Kassel. Eine seltsame Begegnung mit einer älteren Frau beschert der Anwältin Cara Russo einen Stapel alter Feldpost-Briefe und in Folge viele ungeklärte Fragen. Die Suche nach der Empfängerin dieser Briefe setzt eine Reise in die Vergangenheit in Gang, bei dem die Autorin den Leser über viele einzelne Puzzleteile an die Ereignisse heranführt, wie sie sich in den 30er und 40er Jahren zugetragen haben.

    Der Verlauf der Geschichte nimmt relativ früh einen von den meisten Lesern vermutlich eher unerwarteten Wendepunkt. Die einzelnen Kapitel springen zwischen Protagonisten und Zeitschienen und fügen so immer wieder neue Aspekte hinzu, um dem Leser die Geschichte von Adele und Richard und ihren Familien zu erzählen. Dabei webt die Autorin auch viele geschichtliche Fakten ein, die dem ganzen einen historischen Blick auf das Kassel während der NS- und Kriegszeit gewähren. Durch die Aufteilung in einzelne Kapitel lässt sich das Buch auch wunderbar lesen, wenn man nicht immer so viel Zeit am Stück hat, und es bleibt immer genügend Spannung aufgebaut, dass man sich bereits freut, wenn man wieder ins nächste Kapitel eintauchen kann. Das Ende kam für mich allerdings etwas abrupt, einiges hätte man sicher noch ausführlicher abhandeln können anstatt im Epilog, aber dies war ja scheinbar von der Autorin so gewünscht.

    Für mich ist das Buch eine gelungenes Zusammenspiel aus Roman und deutscher Geschichte, das zum Denken anregt wo wir mittlerweile in der Welt stehen und wieviel wir noch vor uns haben. Ich fand die Geschichte sehr spannend, sie war für mich im großen und Ganzen wenig vorhersehbar und ich kann somit eine klare Leseempfehlung aussprechen.

  40. Stefan Welz

    So langsam lese ich mich durch die ganzen Mechtild Borrmann Bücher und startete mit Trümmerkind, das mich total begeisterte. Jetzt das neueste in den Händen und ich bin wieder begeistert…

    Geschichte : Kassel heutige Zeit- Die Anwältin Cara Russo sitzt in einem Cafe, als eine alte Frau sich dazu setzt und lässt Ihr einen Aktenkoffer mit alten Feldpostbriefen da, die eine damals flüchtige Frau bei Ihnen vergessen hat und der sie gerne die alten Briefe geben würde nach nun über 50 Jahren. Cara wird neugierig und beginnt die alte Geschichte von Adele und Ihrer Familie auszugraben…

    Cover / Schreibstil: Unspektakuläres Cover aber der Schreibstil ist wunderbar. Es dauerte 5 Seiten und der Schreibstil hat mich sofort in die Geschichte hereingesaugt und die knapp 300 Seiten waren wie im Flug vorbei. Spannend , tragisch und dramatisch entwickelt sich die Geschichte einer Familie, der es gut ging, eine Spedition besitzt und in einer Villa wohnt. Als der Vater nicht sofort seine LKW für eine Veranstaltung der NSDAP frei stellt, wird er angeklagt und der Absturz beginnt. Die Figuren sind absolut nachvollziehbar und das macht das ganze so tragisch und schlimm.

    Meinung: Mechtild Borrmann schreibt so einfach aus dem Leben und zeigt uns, dass es keine Superlativen braucht um ein beeindruckendes Buch schreiben zu können. Sie bringt uns direkt in die Zeit vor dem 2. Weltkrieg und man kann fast sogar die Luft in dieser Zeit riechen um dann mühelos in das Kassel von heute zu springen. Die damalige Zeit und die Schnelligkeit mit der Unschuldige einfach mit Konsequenzen zu rechnen haben, sollte uns weiter vor Augen führen, was passiert wenn irgend eine Partei oder Gruppe , die angestammten Menschenrechte und Regeln außer Kraft setzen will.

    Fazit: Eine wunderbare Geschichte ohne Wenn und Aber und eine Empfehlung an alle Geschichtsbegeisterten Menschen, die sich für die Zeit vor dem 2. Weltkrieg interessieren. Für mich klare 5 Sterne !

  41. kelo24

    Die Autorin Mechtild Borrmann konnte mich schon mit einigen ihrer Romane nachhaltig beeindrucken und das ist ihr auch mit „Feldpost“ wieder vollauf gelungen. Das sepiafarbige Cover passt sehr gut zum Thema.
    Die Anwältin Cara erhält eher zufällig ein Bündel Feldpostbriefe aus dem 2. Weltkrieg und möchte sie gerne an die Empfängerin oder deren Familie zurückgeben. Noch ahnt sie nicht, welche dunklen Geheimnisse durch ihre Suche ans Tageslicht kommen werden.
    Der Roman ist in zwei Handlungsstränge, einen gegenwärtigen sowie einen vergangenen, gegliedert. Vor allem letzterer hat mich von Beginn an fasziniert, gepackt und berührt, je mehr aus dem Leben der Protagonisten offengelegt worden ist.
    Mechtild Borrmanns Schreibstil lässt sich angenehm lesen. Sie verbindet die geschichtlichen Ereignisse mit dieser Familiengeschichte, die auf realen Begebenheiten beruhen soll, zu einer sehr emotionalen, aber auch spannenden Handlung. Das Buch zwischendurch aus der Hand zu legen, war sehr schwer.
    Die Protagonisten sind sehr authentisch beschrieben und ihr zeitgemäßes Handeln lässt sich nachvollziehen.
    Eine ganz besondere und berührende Liebesgeschichte in einer dunklen Zeit, die ich gerne weiterempfehle.

  42. Annette Lunau– Die-Rezensentin.de–

    Kassel, 2000.Die Anwältin Cara wird von einer wildfremden Frau angesprochen. Es geht um eine schon lange verschollene Person und eine Tasche voller Briefe.

    Bevor Cara reagieren kann, ist die Frau verschwunden, und lässt sie mit dem Inhalt der Tasche zurück.
    Die Neugier siegt natürlich und Cara beschäftigt sich mit dem Inhalt, der hauptsächlich aus Feldpostbriefen besteht und von einer großen Liebe erzählt.
    Bei ihren Recherchen stolpert sie über einen damals geschlossenen Vertrag und versucht, mehr herauszufinden.

    In Rückblicken erleben wir die Familie Kuhn, die während des Krieges getrennt wird. In Kassel bleibt nur Adele Kuhn, die unsterblich in Richard verliebt ist, doch dieser erwidert die Liebe nicht.
    Als Adele herausfindet, wem Richards Herz gehört, ist sie vollkommen entsetzt.

    Mechtild Borrmann hat wieder einen großartigen Roman auf zwei Zeitebenen geschrieben. Die Personen erzählen die Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln, was es für den Leser noch interessanter macht. Hier gibt es jede Menge Familiengeheimisse, über die möglichst nicht gesprochen wurde.
    Man möchte gar nicht wissen, welche Verbrechen im Krieg einfach unter den Tisch gefallen sind und welche Besitztümer den rechtmäßigen Besitzern gestohlen wurden, einfach weil niemand mehr da war, der Fragen stellen konnte.
    Die Geschichte soll auf wahren Begebenheiten basieren, und Mechtild Borrmann ist es sehr gut gelungen, die oft bedrückende Atmosphäre einzufangen. `Feldpost` ist ein berührender fesselnder, aber auch tragischer Roman über große Liebe, Intrigen, Verrat und Verbrechen.
    Ganz klare Leseempfehlung!!

  43. Annika

    Als die Anwältin Cara Russo während der Vorweihnachtszeit in einem Café sitzt, wird sie von einer ihr unbekannten Frau angesprochen, die ihr eine geheimnisvolle Geschichte erzählt.

    Kurze Zeit später verschwindet die Fremde und lässt eine Tasche zurück, die berührende Liebesbriefe aus dem 2. Weltkrieg, sowie Unterlagen über einen Hausverkauf in der Vergangenheit enthält.

    Caras Neugier ist geweckt und sie möchte wissen, was es mit den Briefen auf sich hat und was hinter den Dokumenten steckt.

    Während ihrer Nachforschungen stößt sie auf die Geschichte einer Liebe, die nicht sein durfte
    und dunkle Machenschaften in der deutschen Vergangenheit.

    ****************************************

    Cara Russo, Adele und Alfred Kuhn mit ihren Eltern, sowie die befreundete Familie Martens um Sohn Richard sind einige der Charaktere, die wir in Gegenwart und Vergangenheit begleiten dürfen.

    Die Geschichte startet einige Tage vor Weihnachten in Kassel im Jahr 2000 und führt uns bis in die Mitte der 1930er und 40er Jahre in ebendiese Stadt zurück.

    Bereits zu Beginn der Geschichte wird die Neugier sowohl der Protagonistin Cara Russo, als auch die der Leser gleichermaßen geweckt, um wen es sich bei der unbekannten Frau im Café handelt, welches Anliegen sie hat und warum genau sie sich speziell an Cara gewandt hat.

    Im Wechsel der Kapitel bekommen wir einen Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt jeweils anderer Protagonisten.

    Erst nach und nach erfährt der Leser, wie die Geschichte der Gegenwart und der Vergangenheit miteinander verwoben sind und was es mit den Briefen und Dokumenten auf sich hat.

    Dieser Wechsel zwischen den Zeitebenen macht die Geschichte abwechslungsreich, vielschichtig und spannend. Seite für Seite setzen sich die Geschehnisse wie ein Puzzle zusammen.

    Alle Charaktere, die wir im Laufe der Geschichte kennenlernen dürfen, wirken lebendig und lebensnah durch ihre Ecken und Kanten.

    Mithilfe der Familie Kuhn und Martens, die gegensätzliche politische Lager vertraten, bekommen wir außerdem erschreckende Einblicke, was Gegner des nationalsozialistischen Regimes tagtäglich erleiden mussten.

    Der Zeitgeist der 1930/1940er Jahre wurde sehr authentisch eingefangen, man bekommt ungefilterte Einblicke in das Leben zur Zeit des 2. Weltkrieges.

    Das politische Geschehen der damaligen Zeit wird auch für Laien auf diesem Gebiet und ohne viel geschichtliches Hintergrundwissen verständlich und interessant umgesetzt. Der Schwerpunkt dieser Geschichte liegt aber eindeutig auf den zwischenmenschlichen Problematiken und nicht auf politischen Ereignissen.

    Die Feldpost, die dem Buch seinen Titel gegeben hat, findet nur vereinzelt ihren Platz in der Geschichte, ist aber, wenn die Sprache auf sie kommt, sehr gefühlvoll und berührend.

    Der Schreibstil der Autorin ist für mich besonders nennenswert: Sie schafft es, Gegenwart und Vergangenheit sprachlich deutlich voreinander abzusetzen, sodass man während des Lesens immer genau weiß, zu welcher Zeit man sich aktuell befindet.

    Durch die Detailliebe werden Orte und Situationen so eingefangen, dass man das Gefühl hat, Teil der Geschichte und selbst involviert zu sein.

    Die kurzen Kapitel machen es einem leicht durch die Seiten zu fliegen. Wären da nicht all die schrecklichen Geschehnisse, die einen während des Lesens immer wieder innehalten lassen: Fassungslosigkeit über den menschenunwürdigen und demütigenden Umgang mit systemkritischen Menschen, sowie Personen, die nicht ins Raster passten.

    Wut über die Willkür und die Korruption der Regierung, die Menschen dazu brachte, sich anzupassen um nicht aufzufallen. Nicht selten kollidierten Vernunft und Gefühl und die Menschen mussten gegen ihre Überzeugung handeln und zum Schutz ihrer Familie zu Lügnern und Schauspielern werden.

    Außerdem Sprachlosigkeit über die Auswirkungen des Krieges, die Kontrolle durch den Staat, die sich in alle Lebensbereiche erstreckt und tägliche Einschränkungen sowie gesellschaftlichen Druck und Perspektivlosigkeit mit sich brachte.

    Als ich angefangen habe, diese Geschichte zu lesen, hätte ich niemals damit gerechnet, was hinter allem steckt und doch löst sich alles schlüssig auf. Die niedergeschriebenen Themen sind aktueller denn je und lassen kein Leserherz unberührt.

    Die Geschichte liest sich zeitweise wie ein Krimi, dessen Sog man sich nicht entziehen kann und dessen Einblicke in das damalige Leben einen sprachlos zurücklassen.

  44. Keke

    Die Geschichte beginnt im Hitlerdeutschland 1945.
    Gerhard Kuhn betreibt eine Spedition und lebt zusammen mit seiner Frau Katharina und den beiden Kindern Adele und Albert in einer Villa in Kassel-Wilhelmhöhe.
    Die Kuhns sind eng befreundet mit dem Apothekerehepaar Martens, dessen Kinder Dietlind und Richard wiederum eng mit Adele und Albert befreundet sind.
    Während Hermann Martens als Gründungsmitglied der NSDAP in Kassel dem Hitlerregime zugetan ist, kommt Gerhard Kuhn wegen hitlerfeindlichen Äußerungen ins Gefängnis und muss Deutschland zusammen mit seiner Frau sogar verlassen.
    Zurück bleiben die Kinder Adele und Albert, die Gerhard Kuhn durch Familie Martens gut versorgt glaubt, hat er doch seinem Freund die Familienvilla für einen symbolischen Preis verkauft und einen Rückkauf vereinbart, um seinen Kindern diese weiter zugänglich zu halten.
    Das Leben ist jedoch nicht planbar, und schon gar nicht zu Zeiten dieses dunklen Kapitels deutscher Geschichte und so führt eine verbotene Liebe und sich daraus ergebende Lügen, Kränkungen und Missverständnisse dazu, das Albert und Adele sich ohne den Schutz der Martens durch die Kriegszeiten schlagen müssen.
    Jahre später, genauer gesagt im Jahr 2000 führt eine Begegnung dazu, dass sich die Anwältin Cara Russo mit der Geschichte von Adele Kuhn und ihrem Bruder Albert befasst und dabei unverheilte Wunden der Vergangenheit aufreißt….
    Das neue Buch von Mechthild Borrmann spielt auf zwei Zeitebenen und der Leser verfolgt in der Neuzeit Caras Recherche über das Schicksal von Adele und ihrer Familie, in den Jahren ab 1935 erlebt er Adeles Geschichte selber mit.
    Stück für Stück eröffnet sich dem Leser hier eine Geschichte über Verfolgung politisch anders Denkender während der Nazizeit, eine Geschichte über Habgier und Neid und nicht zuletzt eine Geschichte über eine verbotene Liebe mit allen sich daraus ergebenden Konsequenzen.
    In der Gegenwartsebene, und das ist durch die Autorin hervorragend gemacht, erfährt der Leser dann die Gründe, die die einzelnen Personen in der Vergangenheit zu ihren jeweiligen Handlungen bewegt haben und wie ein Puzzle setzt sich eine mitreißende Geschichte zusammen.
    Mit „Feldpost“ ist der Autorin wieder ein spannendes Buch gelungen, dass ich bereits nach dem ersten Kapitel nicht mehr aus der Hand legen konnte. Gewohnt spannend geschrieben, gut recherchiert und mit Wendungen, mit denen ich so nicht gerechnet hätte, wurde dafür gesorgt, dass ich das Buch binnen zwei Tagen gelesen hatte.
    Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!

  45. Sydneyhopper

    Wieder legt, Mechtild Borrmann, ein grandioses Werk vor, das mich vom ersten Kapitel an in seinen Bann zieht. Auch das Buch „Feldpost“, mit dem schlichten und dennoch aussagekräftigen Cover, will man am liebsten sofort komplett durchlesen.
    Die Geschichte beginnt mit Cara Russo, Anwältin, welche auf mysteriöse Weise von einer Unbekannten in einem Café eine Sammlung von sehr alten Briefen, Feldpost, erhält. Cara begibt sich auf Spurensuche und ihre Recherchen führen sie in die Zeit zwischen 1935 bis 1945. Bei dem Versuch, die verschwundene Besitzerin ausfindig zu machen, kommt sie einem unglaublichen Geheimnis, einer verbotenen Liebe, Verrat und einer abenteuerlichen Flucht auf die Spur.
    Die Autorin spricht auf eine bewegende Art und Weise mit ihrem Roman Themen an, die damals aber auch heute sehr relevant sind.
    Ich kann den Roman all den Lesern, die historische Romane lieben und sich für interessante Familiengeschichten interessieren, nur wärmstens empfehlen.

  46. brauneye

    Anwältin Cara gönnt sich einen Cafebesuch, dort setzt sich eine Fremde zu ihr und erzählt ihr, dass Adele verschwunden ist, die sie eigentlich besuchen wollte. Nach dem Besuch der Toilette taucht die Fremde nicht mehr auf, hinterlässt aber eine Tasche und darin Briefe und eine Verkaufsunterlage aus dem zweiten Weltkrieg. Gerne will Cara die Unterlagen zurück geben und fängt an zu recherchieren.
    Meine Meinung:
    Das Buch ist einfach nur klasse und hat sich völlig anders entwickelt als ich es erwartet hatte. Die Geschichte ist einfach berührend, denn sie greift auch ein Stück Geschichte auf, dass zeigt wie sehr manche Menschen leiden mussten, wenn sie eben nicht dem ehemaligen Sittenbild entsprachen. Auch die Ungerechtigkeiten des Kriegs werden greifbar und das auf eine sehr berührende Art geschrieben. Mir hat sowohl Buch als auch Hörbuch enorm gut gefallen und ich würde es uneingeschränkt empfehlen.
    Fazit:
    Sehr berührend

  47. Kathrin

    Mechthild Borrmanns Roman „Feldpost“ ist eines der Bücher, das einen ganz unverhofft und unerwarteterweise packt und nicht mehr loslässt; nachhaltig begeistert und nicht in Vergessenheit geraten wird.
    Die Autorin besitzt die große und seltene Gabe, geschichtliche Fakten und das Roman-Geschehen so zu vereinen, dass das Geschehen authentisch, fundiert recherchiert, spannend und emotional zugleich wirkt.
    Die beiden Handlungsstränge, die in verschiedenen Zeitebenen spielen, greifen harmonisch ineinander und geben nach und nach Zeugnis über einen ergreifenden Plot ab, der auf wahren Gegebenheiten beruht.
    Die vielschichtigen Charaktere sind authentisch und greifbar beschrieben und ermöglichen es, problemlos in das damalige Zeitgeschehen einzutauchen und sich auf die damaligen Gegebenheiten, Denk- & Handlungsweisen einzulassen.

  48. Lesemone

    Das Buch beginnt damit, dass Cara in einem Café sitzt und sich eine fremde Frau dazu setzt. Plötzlich verschwindet sie und lässt ihre Tasche zurück. Darin findet Cara Feldpostbriefe und Unterlagen von einer Villa in Kassel, die zu einem symbolischen Preis kurz vor Kriegsbeginn verkauft wurde. Warum hat die Frau ausgerechnet Cara die Tasche hingestellt? Wusste sie, dass sie Anwältin ist? Cara fängt an nachzuforschen.

    Die Autorin erzählt die Geschichte im Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Cara forscht in der Gegenwart nach und bezugnehmend auf die Feldpostbriefe wird dann in der Vergangenheit erzählt, was zwischen den befreundeten Familien vorgefallen ist. Mich konnte die Autorin von Anfang bis Ende mit der Geschichte fesseln. Es passieren so viele unglaubliche Dinge, die entdeckt werden wollen, dass es an keiner Stelle langweilig wurde. Es fließen viele Fakten ins Geschehen mit ein, die deutlich machen, was in den Kriegsjahren alles so vor sich gegangen ist. Der politische und gesellschaftliche Werdegang in Deutschland fügt sich sehr authentisch in die Handlung ein. Am Ende werden die einzelnen Puzzleteile zusammengesetzt und ergeben eine unglaubliche Kriegsgeschichte. Sehr lesenswertes Buch!

  49. dieleseratz

    Von der Autorin las ich vor einigen Jahren „Trümmerkind“ und vergab drei Sterne mit dem Hinweis, dass die Charaktere zum Teil sehr blass blieben, dass das Ende lieblos dahingenudelt wäre.
    Und auch hier bin ich nach dem Zuklappen des Romans zwiespältig:
    Sprachlich schrammt die Autorin oft am Rande des Kitsches dahin, verwendet seltsame verschwurbelte Metaphern (siehe Beispiel in der Überschrift).
    Dazu fehlt einfach die Tiefe: Der Roman hat 296 Seiten mit kurzen Kapiteln und deshalb vielen halbleeren Seiten – bequem an einem Nachmittag zu lesen.
    Die Geschichte macht wirklich betroffen, denn wie durch ein Brennglas bündeln sich bei der Unternehmersfamilie Kuhn die Probleme und sorgen schlußendlich für die Flucht der Eltern nach Frankreich: Der Vater redet herablassend von Hitler und dass er bald wieder weg sein würde – verliert deshalb Freunde, Aufträge und wird später dann zwei Jahre eingesperrt. Der Sohn ist homosexuell, was damals ein Verbrechen war (und noch lange sein sollte) und wird deswegen auch eingesperrt, kann aber flüchten. Die Tochter kann aus Geldproblemen die Schule nicht abschließen und beginnt als Sekretärin zu arbeiten, ist in Robert verliebt, der aber heimlich ihren Bruder Albert liebt. Ein guter Freund (Vater von Robert) drängt zur Überschreibung der Villa, damit diese nicht von den Nazis gepfändet wird – und mittels eines Scheinvertrags wird er somit für ganz wenig Geld zum Villenbesitzer.

    Mein Fazit ist, dass man aus der Geschichte, mit nötiger Tiefe, wirklich einen packenden, ergreifenden Thriller hätte schaffen können.
    Der Tenor ist durchgehend depressiv, dazu fehlt einfach Spannung und eine bessere Ausarbeitung. Die Randfiguren (Ruben, Rehm, Louis, Hertha, Grazyna…), die kommen und gehen, hätten alle mehr Charaktertiefe vertragen können.
    So klappt man das Buch zu und bleibt unzufrieden zurück. Das war’s ? So ein schneller, hingenudelter, liebloser Schluß ?

    Fazit: Schon etwas dick aufgetragen, was die Schicksale angeht, dafür aber (was ich selten schreibe) mindestens 50 bis 100 Seiten zu kurz. Diese Geschichte hätte mehr sorgfältige Ausarbeitung und Tiefe vertragen. Leider kein Lesehighlight. Bedingt empfehlenswert.

  50. die.buecherdiebin

    Mechthild Borrmann erzählt in ihrem neuen Roman „Feldpost“ aus verschiedenen Perspektiven und auf zwei Zeitebenen. In den Jahren 1935 – 45 geht es um die beiden befreundeten Familien Martens und Kuhn und zudem um eine tragische Liebesgeschichte. Im Jahr 2000 versucht die Anwältin Cara mit Hilfe von Richard Martens – dem Absender der berührenden Briefe, den sie ausfindig machen konnte – herauszufinden, was damals geschehen ist. Der Autorin gelingt es wunderbar beide Zeitebenen miteinander zu verknüpfen und von Anfang an konnte mich die Geschichte fesseln. Schon nach kurzer Zeit gibt es eine Wendung, mit der ich überhaupt nicht gerechnet hatte und die die Geschichte von den üblichen Liebesgeschichten, die wir aus der NS-Zeit kennen, etwas abhebt. Denn diese Liebe war in der damaligen düsteren Zeit verboten und äußerst gefährlich. Aber nicht nur die Liebesgeschichte ist hier ein Thema, sondern es geht auch um Flucht, Verrat und eine nicht wieder gutzumachende Entscheidung. Die oft dunkle und bedrohliche Atmosphäre gibt glaubwürdig den Zeitgeist des Krieges und des Nazi-Terrors wieder und auch die Charaktere habe ich als authentisch beschrieben empfunden.
    Mich hat dieser Roman durch viele unvorhersehbare Wendungen immer wieder überrascht und von der ersten bis zur letzten Seite sehr berührt.

  51. Melea

    Vera Teltz hat Mechthild Borrmanns Roman „Feldpost“ sehr nuanciert und gekonnt eingelesen.
    Auf zwei Zeitebenen erfahren wir die Geschichte der Familien Kuhn und Martens, die sich in den 30er und 40er Jahre dramatisch entwickelt und deren Folgen bis heute nachwirken.
    Die Anwältin Cara erhält im heutigen Erzählstrang alte Feldpostbriefe von einer älteren, ihr unbekannten Frau sowie Unterlagen und Fotos mit der Bitte sich darum zu kümmern. Der Satz „Adele ist verschwunden“ begleitet die kryptische Übergabe. Cara stellt Nachforschungen an und erfährt Unglaubliches.
    Kurze Kapitel aus der Sicht der verschiedenen Familienmitglieder vermitteln nach und nach ein umfassendes Bild und lassen tief in die Geschichte eintauchen. Hier geht es hauptsächlich um eine tragische Liebesgeschichte, eine verbotene Verbindung zwischen zwei Menschen und die Konsequenzen, die sich daraus ergeben. Aber auch die Unterdrückung anderer Gesinnungen und Meinungsäußerung führt direkt in die Katastrophe. Wie schnell aus Freunden Fremde werden die sich nicht zu schade für Vorteilsnahme und Verrat werden, wird hier gelungen dargestellt. Die Auswirkungen der Entscheidungen und Handlungen wirken fort bis in die Nachkriegszeit und bis heute.
    Ein bewegendes Zeitzeugnis, das auf wahren Begebenheiten beruht. Es zeigt wie schnell aus Freunden Fremde werden können, aber auch wie wahre Freundschaft Jahrzehnte überdauert.
    Eine berührende Geschichte, die einfühlsam von Vera Teltz eingelesen wurde. Die Stimmung und die Zeit scheinen beim Hören lebendig zu werden.
    Empfehlenswert!

  52. Angelika Schott

    Mechtild Borrmann ist eine der Autor:innen, zu dene ich blind greife. Auch mit „Feldpost“ konnte sie mich begeistern.

    Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen. In der Gegenwart erhält die Anwältin Cara einen Packen Feldpostbriefe von eine älteren Frau mit der Bitte „Finden Sie Adele“, in der Vergangenheit erleben wir Adele, ihren Bruder Albert und ihre Familie und Freunde wie Richard, die sich durch die Nazizeit manövrieren mussten und dabei ins Schlingern gerieten.

    Nach und nach entdecken wir gemeinsam mit der Anwältin Cara und in Rückblicken, was es mit diesen Briefen auf sich hat und welches Schicksal die Schreiber und Empfänger erleiden mussten.

    Das Bangen der getrennten Familie war so berührend geschrieben, dass ich mitgelitten habe, ob die Eltern, die in Frankreich bzw. später in Portugal waren aufgrund der Vorgeschichte von Adeles Vater, und die gerade mal erwachsenen Kinder, die Deutschland geblieben sind, sich jemals wiedersehen würden.

    Für mich war „Feldpost“ ein spannend und gut geschriebener Roman, der mich wirklich mitgerissen und berührt hat, absolute Leseempfehlung.

  53. KerstinT

    Gerhard Kuhn ist mit Hitlers Einstellung nicht einverstanden und gerät deshalb in Schwierigkeiten. Um nicht weiterhin ins Gefängnis zu müssen, wandert er mit seiner Frau Katharina aus. Die erwachsenen Kinder Albert und Adele bleiben in Deutschland. Problemlos geht das nicht von Statten. In der Gegenwart, im Jahr 2000, gelangt die Anwältin Cara in den Besitz von Feldpost, die mit den Kuhn zusammenhängt. Adressiert an Adele Kuhn, geschickt von einem Richard Martens. Den Briefen nach scheint es eine tiefe Liebe gewesen zu sein. Neben den Briefen, liegt dem Paket auch ein Verkaufsdokument eines Hauses bei. Was hat es damit auf sich?

    Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen. Die Handlung war definitiv nicht von Anfang an abzusehen und es kam zu einigen Überraschungen. Die Wahrheit kommt eben doch immer ans Licht, auch wenn es sechzig Jahre dauert. Schön fand ich den Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart. So setzte sich nach und nach alles zusammen. Viel kann ich dazu nicht sagen, sonst verrate ich das entscheidende Detail und dann ist es gleich weniger spannend. Der Schreibstil gefällt mir sehr gut. Er ist angenehm und flüssig zu lesen. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und individuell. Cara bleibt eine Randfigur, was ich aber nicht schlimm finde, da sie ja im Endeffekt nur der Auslöser ist, wieso nun doch noch alles aufgeklärt wird. Es war mal eine andere Geschichte, die ich in dieser Form noch nicht hatte. Spannend war es auch. Allerdings hätte es gern noch etwas mehr Tiefgang haben können, deshalb vergebe ich drei von fünf Sterne. Ihr Roman Grenzgänger hat mir besser gefallen.

  54. R.B.

    Das besonders schöne Cover hat mich gleich neugierig gemacht. Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Die Anwältin Cara Russo wird kurz vor Weihnachten mit einem Aktenkoffer mit geheimnisvollen Briefen und Dokumenten konfrontiert. Die Recherchen und Nachforschungen reißen einige Geheimnisse und Wunden auf und doch kommt die Wahrheit so langsam an die Oberfläche.

    Die prägende Geschichte von den Geschwistern Adele und Albert und ihren Eltern ging mir wirklich sehr nahe. In der Zeit des Krieges mit der Angst zu leben ob man sich überhaupt wiedersieht und dies unter schwersten Bedingungen. Die einzelnen Schicksale haben mich sehr berührt und zugleich auch schockiert.

    Caras Nachforschungen waren sehr interessant und durch den Stand der Technik konnte man doch einiges herausfinden. Doch natürlich ist in der damaligen Zeit nicht alles so erfasst worden wie es jetzt üblich ist. Die Unterlagen über den Verkauf zeigen nochmals eine andere Sicht der Dinge auf.

    Der Roman nach einer wahren Begebenheit ist mir sehr nahe gegangen. Die Spannung war bis zur letzten Seite zu spüren und es gab ein sehr überraschendes Ende. Die Autorin hat es geschafft eine außergewöhnliche Geschichte in diesen besonderen damaligen Zeiten zu erzählen. Ich finde die Geschichte regt auf jeden Fall sehr zum Nachdenken an. „Feldpost“ ist eine sehr fesselnde, spannende, berührende und schockierende Geschichte die ich an einem Tag durchgelesen habe.

  55. Helga S.

    Ich habe schon mehrere Romane von Mechtild Borrmann gelesen und war jedes Mal beeindruckt und berührt, ihre Bücher regen zum Nachdenken an und „hallen“ noch lange nach. So ging es mir auch mit „Feldpost“.
    Aber wie soll man etwas über ein Buch schreiben, dass einige überraschende Wendungen enthält, die keineswegs verraten werden sollten?
    Also zitiere ich die Autorin selbst mit ihren letzten Sätzen des Prologs: „Beginnen wir also im Jahr 2000, genauer, im Dezember 2000 in Kassel. Beginnen wir mit dem Anfang vom Ende.“ (S.8):
    Die junge Anwältin Cara erhält in einem Café ein ungewöhnliches Geschenk: eine ihr unbekannte ältere Frau lässt nach einem kurzen Gespräch bei ihr am Tisch eine Tasche stehen. Die herbeigerufene Bedienung erklärt, dass die Dame gesagt habe, dass Cara die Tasche mitnehmen solle. Die Tasche enthält einen Aktenkoffer mit etlichen Feldpostbriefen, einigen Fotos und den Vertrag eines Hauskaufes aus dem Jahr 1937. Die Briefe sind alle an Adele Kühn adressiert und stellen sich als Liebesbriefe heraus.
    Cara beginnt zu recherchieren…und bald hat sie den Absender der Briefe ausfindig gemacht…
    Protagonisten sind zwei befreundete Familien: die Kuhns mit ihren Kinder Albert und Adele, Familie Martens mit Richard und Dietlind. Richard Martens ist der Absender der Briefe.
    In verschiedenen Handlungssträngen lernen wir die Familien, besonders Adele, Albert und Richard kennen, mehrheitlich Adele und Richard, aber auch die Eltern Kuhn, Katharina und Gerhard. Die Kapitel sind mit dem Namen und Jahreszahl überschrieben und schildern die Sichtweise /Blickwinkel des jeweils Betroffenen. Wir beginnen im Jahr 1935 und begleiten sie bis nach Kriegsende 1945.
    Das Buch hatte eine enorme Sogwirkung auf mich, einmal angefangen, konnte ich es kaum aus der Hand legen, zwei Nächte habe ich viel zu lange gelesen!
    In kurzen, einfachen und knappen Sätzen versteht es die Autorin viel von Stimmungen, Eindrücken und Emotionen wiederzugeben, so dass sofort alles für mich sehr lebendig war und das „Kopfkino“ beginnen konnte. In einer sehr angstbesetzten Kontrollsituation lesen wir z.B.: „Die Minuten dehnten sich, vagabundierten durch den Zug, ließen sich Zeit.“ (S. 208) Aber das Buch hat auch viel an Spannung zu bieten, an einigen Stellen drängen sich Fragen auf, die nicht sofort beantwortet werden – tja, da hilft nur: weiterlesen! Aber ich kann beruhigen: am Ende ist kein Faden mehr lose, alles gut verschnürt.
    Nein, es ist keineswegs ein „Wohlfühl-Buch“ (aber wer Frau Borrmann kennt, erwartet dies auch nicht!), es ist bedrückend, erschreckend – aber meisterhaft geschrieben. Es ist ein realistischer Blick auf die Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland und die damit verbundene menschenverachtende Willkür. Aber man entdeckt auch „stille Helden“, Menschen, die anderen geholfen haben.
    Ich finde, mit diesem Buch ist Mechtild Borrmann mal wieder ein ganz großer literarischer „Wurf“ gelungen, dieses Buch kann ich ohne irgendeine Einschränkung allen geschichtsinteressierten Leser*innen wärmstens empfehlen

  56. Havers

    Wer die Romane von Mechtild Borrmann kennt, weiß um die ganz besondere Fähigkeit dieser Autorin, Einzel- oder Familienschicksale mit zeitgeschichtlichen Themen zu verbinden, wobei ihr besonderes Interesse nicht nur der Zeit rund um den Zweiten Weltkrieg sondern auch den Auswirkungen gilt, die Kriegseinsatz oder Flucht oder Alltag im Nationalsozialismus auf die junge Generation haben. Für ihren neuen Roman „Feldpost“ hat sie im Deutschen Tagebucharchiv in Emmendingen recherchiert, in dem seit 1998 private Lebenserinnerungen (aktuell ca. 25.000 Zeitzeugnisse von über 5.000 Menschen) aus der Zeitspanne 18. Jahrhundert bis hin zur Gegenwart aufbewahrt werden.

    Alles beginnt mit einer alten Aktentasche, voll mit vergilbten Fotos, Briefen und einem unleserlichen Kaufvertrag, zurückgelassen von einer Unbekannten, die sich in einem Café an den Tisch der Anwältin Cara Russo setzt und kurz darauf spurlos verschwindet. Deren Bemühen, die Tasche samt Inhalt dem rechtmäßigen Besitzer zurückzugeben, lässt sie tief in die tragische Geschichte zweier Geschwisterpaare in den Kriegs- und Nachkriegsjahren des Zweiten Weltkriegs eintauchen. Eine Geschichte, die geprägt von einer großen Liebe ist, die nicht sein darf und im Verborgenen gelebt werden muss. Von einer Liebe, die zurückgewiesen wird und deshalb Schuld auf sich lädt. Von einem Freundschaftsdienst, der schmählich verraten und ausgenutzt wird, der letztendlich nur Mittel zum Zweck der eigenen Bereicherung ist. Eine Geschichte, die zeigt, welches Leid solche Erfahrungen den Menschen zufügen.

    Borrmann erzählt wie immer sehr feinfühlig auf zwei unterschiedlichen Zeitebenen, wobei die Gegenwart nur einen kleinen Raum einnimmt. Durch kurze Kapitel und wechselnde Erzählperspektiven taucht man tief in Leben und Fühlen der Protagonisten ein, ist an Cara Russos Seite und setzt wie diese Stück für Stück das Puzzle dieser melancholischen Geschichte voll persönlicher Tragödien zusammen. Aber es gibt auch einen Wermutstropfen, denn alles in allem entwickelt sich der Plot doch recht vorhersehbar in eine Richtung, die man so (oder so ähnlich) schon mehrfach gelesen hat. Schade.

  57. Spannungsjägerin

    „Feldpost“ erzählt gefühlvoll die Geschichte vieler Schicksale aus dem 2. Weltkrieg und eine tragische Liebe. Für mich war der Einstieg zunächst etwas verwirrend, weil es gleich zu Anfang viele Namen gab und die Geschichte flott zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart wechselt. Die Namen sind sich recht ähnlich und schon früh wartet eine überraschende Auflösung auf den Leser, wodurch nochmal etwas verändert wird. Dadurch war ich zunächst etwas verwirrt, aber die Autorin baut so schon sehr früh Spannung auf und es herrscht schnell eine große Sogwirkung. Das Schicksal der Figuren hat mich gleich mit den ersten Kapiteln sehr schnell gefangen genommen und mir war immer etwas bange vor der nächsten Szene und trotzdem konnte ich nicht aufhören zu lesen. Die Charaktere sind facettenreich und haben sich auf unterschiedliche Weise in mein Herz geschlichen. Viele verschiedene Protagonisten spielen eine wichtige Rolle für die Geschichte, auch wenn die ein oder anderen deutlicher im Vordergrund stehen.

    Mir haben die dargebotenen Szenen und Erzählungen sehr gut gefallen. Zudem hat die Autorin auch passende Zeitabschnitte gewählt, so dass die Geschichte einerseits flott über mehrere Jahre voran schreitet, auf der anderen Seite für mich aber nicht zu schnell erzählt wurde. Als Leser hangelt man sich von einer wichtigen und eindrucksvollen Szene zur nächsten, so dass es nie langweilig wird. An vielen Stellen hat die Geschichte mich emotional sehr mitgenommen, da die Gefühle sehr schön an den Leser transportiert werden und das Schicksal der Figuren einfach sehr einnehmend ist. Zwischendrin gibt es Ereignisse, die mich erschrocken und auch ein Stück sprachlos zurück gelassen haben. Die Briefe aus dem 2. Weltkrieg spielen zwar eine zentrale Rolle, wobei die Autorin aber keine Szenen vom Feld einbaut. Der Schreibstil passt sehr gut zu der Geschichte und obwohl es vielleicht keine neune bzw. nur wenige Fakten aus der Zeit gibt, kann die Autorin mit neune Blickwinkeln überzeugen.

    Fazit:

    Es ist eine authentische, gefühlvolle und einnehmende Geschichte, die mit viel Abwechslung und Tiefe erzählt wird. Auf wenigen Seiten bieten sich facettenreiche Einblicke in die Vergangenheit des 2. Weltkriegs, die bis in die heutige Zeit reichen. Für mich eine perfekte Geschichte, sowohl von der Story an sich, aber auch von der sehr gelungenen Gestaltung. Mir wird das Buch sicher noch lange im Gedächtnis bleiben.

  58. Karina Wendt

    Kassel im Jahr 2000. In einem Café begegnet die Anwältin Cara einer älteren Dame. Sie trinken zusammen einen Kaffee und während Cara die Toilette besucht verschwindet die Frau und hinterlässt ihr einen Aktenkoffer mit Liebesbriefen aus dem zweiten Weltkrieg.
    Cara begibt sich auf die Suche nach dem Ursprung der Briefe und wird schnell fündig. Überraschend ist allerdings die tatsächliche Liebesgeschichte, die dem Leser dann Stück für Stück enthüllt wird.
    Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Er wird in einem ruhigen klaren Erzählstil geschildert und ist dennoch spannend. Vor allem gefallen mir die zahlreichen kleinen Puzzleteile, die dem Leser gereicht werden, um letzten Endes die ganze Geschichte zusammen zu fügen.
    Auch gut finde ich, dass es sich hierbei nicht um eine Standard-Geschichte handelt, sondern um eine dieser ganz besonderen Geschichten, die viel zu selten erzählt werden. Ich finde dieses Buch ganz großartig.

  59. gagamaus

    Endlich gibt es Neues von Mechtild Borrmann. „Feldpost“ musste ich sofort nach Erscheinen lesen. Wie schon in den letzten Büchern verwebt die Autorin auch hier Geschehnisse aus der Vergangenheit mit Nachforschungen in der Gegenwart. Einige Briefe, die überraschend in die Hände einer Anwältin gelangen, sind der Auslöser dafür, dass sich mehrere Menschen mit dem beschäftigen müssen, was sie längst hinter sich gelassen hatten. Mit den schweren Jahren vor dem zweiten Weltkrieg. Mit Verfolgung und Flucht, mit Polizeigewalt und Menschenverachtung, aber auch mit Liebe und Sehnsucht nach dem einen Herzensmenschen.

    Die Geschichte berührt und wühlt auf. Sie regt zum Nachdenken an und man kann das Buch kaum aus der Hand legen. Der intensive Erzählstil, die wundervolle Sprache, die nahbaren Charaktere machen das Buch zu einem Jahreshighlight.

    Gäbe es mehr als 5 Sterne, ich würde sie vergeben.

  60. Anja

    Das Leben von Adele und Albert ändert sich schlagartig als der Krieg in den Startlöchern steht und die beiden sich von ihren Eltern trennen müssen. Adele ist verliebt in Richard und Albert eher etwas zurückgezogen, aber immer für Adele da.

    Außerdem gibt es Richard in der heutigen Zeit, nach einem schockierendem Fund auf der Suche nach Antworten.

    Man liest in Etappen von früher während des Krieges und aus der Gegenwart. Ich fand beide Zeitebenen unendlich faszinierend und habe auch sofort auf Antworten gehofft. Besonders die Sprünge von Richard haben mich teilweise nachdenklich und traurig gemacht, vor allem weil er immer noch unter einem ganz bestimmten Verlust leidet.

    Die Autorin beschreibt unheimlich bildlich die Zeit während des Krieges und auch das vermissen der Eltern kam soooo realistisch rüber, das ich extrem mitgelitten habe. Nach und nach kam dann auch immer mehr Licht ins Dunkel und vor allem zum Ende hin musste ich mich echt zusammenreißen. Ich war sehr oft einfach nur schockiert und traurig. Aber es wurde alles aufgeklärt und ich bin absolut begeistert von dem Buch!

  61. Silke Schröder, hallo-buch.de

    Mechtild Borrmann hat schon in ihren vorangegangenen Büchern, wie “Trümmerkind”, “Der Geiger” oder “Die andere Hälfte der Hoffnung” gezeigt, wie gut sie Zeitgeschichtliches in die Gegenwart retten und mit subtiler Spannung in einen echten Krimi verwandeln kann. Mit “Feldpost” gelingt es dies erneut. In ihrer emotionalen Story switcht sie stetig zwischen Vergangenheit und Jetztzeit sowie zwischen ihren verschiedenen Protagonist*Innen hin und her. Fast beiläufig zeigt sie, wie brutal das Nazi-Regime auf alles reagierte, was ihm nicht passte. Dabei greift sie Themen wie Hetero- oder Homosexualität, Flucht oder Standhalten, Mut oder klamme Feigheit auf. Sehr spannend ist es, dass die Autorin die Ereignisse im hessischen Kassel spielen lässt, einer mittelgroßen, im Krieg fast vollständig zerstörten Stadt – hier waren große Rüstungsbetriebe wie die Fieseler Werke ansässig, die Jagdbomber bauten und den Marschflugkörper V1 entwickelten. So ist “Feldpost” eine sehr berührende Geschichte über die Schicksale von Menschen, die dem Nationalsozialismus trotzten.

  62. katikatharinenhof

    Anwältin Cara Russo genießt es, im Weihnachtstrubel einfach im Café zu sitzen und den Gedanken nachzuhängen. Alle wichtigen Aufgaben in der Kanzlei hat sie erledigt und so kann sie entspannt den kommenden Weihnachtstagen entgegensehen. Sie ahnt nicht, dass das Gespräch mit einer für sie unbekannten Frau der Beginn einer Zeitreise sein wird, die von Schuld, Verrat und einer unerfüllten Liebe erzählt…

    Mechthild Borrmann öffnet mit dem zerschlissenen Aktenkoffer das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte und ermöglicht ihren Leser;innen, Teil einer Liebesgeschichte zu werden, die zu Herzen geht.

    Mit ihrem feinfühligen und seelenvollen Schreibstil findet sie über die „Feldpost“ eine Möglichkeit, die Herzen und Gedanken ihrer Protagonist:innen frei zugänglich zu machen. Es ist die eine, die alles umfassende große Liebe, die nicht sein darf und trotzdem im Verborgenen blüht. Und genau dieses Einfühlen der Schreibenden macht es für die Leserschaft sehr einfach, ein Teil der Geschichte zu werden, denn das alte, noch unzerstörte Kassel steigt aus den Seiten auf und wird zur lebendigen und zeitgleich tragischen Kulisse für diese Liebesgeschichte.

    Die historischen Gegebenheiten sind von Borrmann sehr gut recherchiert und geben dem Roman den perfekten Rahmen, um authentisch und glaubwürdig zu sein. Hass und Hetze der Braunhemden sprechen eine sehr deutliche Sprache und sorgen für Angst und Schrecken.

    Die Geschichte selbst wird in Rückblenden erzählt, die auf der einen Seite durch die Briefe Emotionen, grenzenlose Hingabe und Gefühle pur beinhalten und auf der anderen Seite die spannende Recherchearbeit von Cara beleuchten.

    Aus Freunden werden Feinde, aus Liebenden werden Hoffende und die eigene Familie begeht Verrat – aufwühlend, spannend und beeindruckend aufbereitet und zu einer packenden Kombination aus Liebesgeschichte und Familiendrama zusammengefasst.

  63. Marc1234

    Die Bestseller-Autorin Mechtild Borrmann, welche vielen Leser wahrscheinlich bereits durch ihre Romane „Trümmerkind“ und „Grenzgänger“ ein Begriff sein wird, hat nun ihren neusten Roman, mit dem prägnanten Titel „Feldpost“, veröffentlicht.
    Das Cover erscheint mir, im Gegensatz zu den schönen Covern ihrer vorigen Bücher etwas zu modern und unpassend. Eventuell könnte das Cover Leser von dem wirklich guten Buch abschrecken, da es als Kitsch abgestempelt werden könnte. Diese Schublade wäre wirklich fatal für eine Autorin wie Borrmann.
    Ihr Roman glänzt durch eine einfache Sprache, welche mit der Schuldfrage daherschleicht. Der Leser kann sich, nach einigen Zeit- sowie Personenwechseln, gut in die damalige Zeit einfinden und daran teilhaben, während das Geheimnis der ominösen Briefe nach und nach aufgelöst wird.
    Eine klare Leseempfehlung für jeden der gute historische Romane liebt.

  64. Daniela

    „Feldpost“ umfasst nur knapp 300 Seiten und Mechthild Borrmann nutzt jede einzelne davon aus. Dieses Buch ist wirklich von der ersten bis zur letzten Zeile fesselnd. Die Geschichte zieht den Leser in den Bann und lässt ihn nicht mehr los, noch lange über das letzte Wort hinaus.
    Der Klappentext ist relativ wage und ich hatte eigentlich gar nicht so wirklich eine Vorstellung, worum es geht. Vermutet hatte ich eine Geschichte über die unrechtmäßige Aneignung von Besitz im zweiten Weltkrieg. Tatsächlich wird dies zwar auch thematisiert, aber im Zentrum steht eine Liebesgeschichte, die so tragisch ist, dass es einem das Herz zerreißt.
    Als die Rechtsanwältin Cara zufällig auf alte Briefe stößt, beginnt sie neugierig zu recherchieren. Der überwiegende Teil der Handlung spielt dann in der Vergangenheit, als die Familie Kuhn versucht, den Krieg zu überleben. Um den Gefängnis zu entgehen, fliehen die Eltern ins Ausland. Eine Odyssee voller Gefahren und Ungewissheiten beginnt.
    Sohn Albert wird ebenfalls zu einer Haftstrafe verurteilt und lebt fortan als Flüchtling im Verborgenen. Tochter Adele versucht einfach das Richtige zu tun. Für ihren Bruder, ihre Familie und die Menschen, die ihr etwas bedeuten. Obwohl sie die besten Absichten hat, löst sie eine Tragödie aus.
    Dieses Buch hat mich so mitgenommen, weil die Charaktere niemals den Mut verlieren und immer Hoffnung behalten, egal, welche Widrigkeiten sich ihnen in den Weg stellen. Und trotzdem spielt das Schicksal ihnen so übel mit. Mechthild Borrmann scheut sich nicht davor, ihren Protagonisten ein Happy-End zu verwehren. Ich hatte vermutet und gehofft, wie die Geschichte enden könnte, aber am Ende ist alles anders als erwartet. Auf der letzten Seite angekommen, saß ich mit dem Buch in der Hand einen Augenblick schockiert da und musste das Gelesene kurz verarbeiten.
    Ich würde „Feldpost“ gerne mit mehr als 5 Sternen bewerten und empfehle es unbedingt weiter.

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