Top Shelf

3 Bewertungen für Top Shelf

1. 

   Bewertet mit 5 von 5

   D. Vasilakis – 10. Juni 2021

   Ich brauchte erst die Leseprobe bevor ich mich für das Buch entschieden habe, doch ich wurde nicht enttäuscht. Von Anfang an hält die Autorin eine unterschwellige Spannung. Man merkt, dass Martin in der Vergangenheit etwas Schreckliches zugestoßen sein muss, er ist schreckhaft, schüchtern und hat Angst sich in größere Menschengruppen zu begeben. Er ist wie eine Schnecke, die sich sofort in ihr Häuschen zurückzieht, sobald sie Gefahr befürchtet. Doch auch Seb versteckt mehr hinter seinem charismatischen Auftreten und ich wurde immer gespannter was beiden passiert ist. Die ersten Aufeinandertreffen sind dank Sebs zum Teil aggressiver Ablehnung und Martins verschrecktem Zurückweichen nicht einfach, doch als die beiden sich näher kennenlernen werden sie tatsächlich vorsichtig Freunde. Die Familie spielt in dieser Geschichte eine große Rolle, sei es die dysfunktionale, versnobte von Seb oder auch Martins Bruder, der seine Eheprobleme oft auf Martins Rücken austrägt. Im Laufe der Story wendet sich einiges zum Guten und ich hoffte die beiden bekämen bald ihr Happyend doch so einfach macht es die Autorin ihren Protagonisten nicht, denn sie lässt eine Katastrophe über sie hereinbrechen, die alles zu zerstören scheint was sich zwischen Martin und Seb aufgebaut hatte. Ich habe mit beiden mitgelitten und mich wirklich gefreut als es zum Happyend kam. Und nun bin ich gespannt auf die Geschichte um Sebs Bruder Oliver…

2. 

   Bewertet mit 5 von 5

   T. Gierling – 16. Juni 2021

   Wenn man 100 Leser*innen fragen würde, welcher Job sexy ist in einem Buch würden wahrscheinlich 99 davon Antworten geben wie Feuerwehrmann, CEO, Musiker oder Sportler. Und dann komme ich und würde so Antworten geben wie Bibliothekar, Uni-Professor oder Spieleentwickler. Ja ich gebe es zu…ich habe eine Schwäche für kluge Männer. Und Nerds. Und wenn sie dann auch noch ein bisschen sozial unbeholfen sind, haben sie schon fast sicher einen Platz in meinem Herzen. Und Martin fällt ziemlich haargenau in mein „Beuteschema“. Ein unbeholfener, verschreckter Uni-Doktor, der vor seiner Vergangenheit geflohen ist und bei seinem Bruder in Seacroft Unterschlupf findet. Doch Martin ist viel mehr als dieser erste Eindruck. Und das Gleiche gilt auch für Seb. Mein erster Eindruck von ihm hat sich auch gefühlt zwanzigmal gedreht während des Lesens. Immer wenn man das Gefühl hatte, jetzt verstanden zu haben, wie er tickt, hat er einen als Leser überrascht und das ist für mich das wohl größte Lob an das Buch. Allison Temple schafft es zwei Hauptfiguren zu erschaffen, die einen immer wieder überraschen und die einen auf eine Reise mitnehmen, die alles andere als einfach ist. Ich mochte den Aufbau der Geschichte und das langsame Annähern der beiden. Der auf den ersten Blick sensiblere Martin entpuppt sich als Fels in der Brandung während Seb, der anscheinend stärkere der beiden während des Buches auch seine „schwachen“ Momente erlebt und dabei doch niemals schwach wirkt. Die beiden Figuren ergänzen sich einfach so schön, dass man als Leser die Geschichte komplett abkauft. Und mitleidet. Und sich mitfreut. Und jetzt schon auf heißen Kohlen sitzt, um Band 2 der Reihe zu lesen in der dann Sebs Bruder Ollie dran ist. Eine kleine Anmerkung noch zum Setting. Sollte jemand einen Buchladen kennen, wie er im Buch beschrieben ist: bitte meldet euch. Alleine bei den Beschriftungen der Regale habe ich so lachen müssen. „Bücher für dunkle Nächte“, „Alles ist besser als Salz“, „Der Hund stirbt nicht“ oder „Wir wussten nicht, wo wir sie sonst hätten einsortieren sollen“, sind die geilsten Themenbereiche, die ich je gehört habe und ich würde sogar Geld bezahlen, um so einen Buchladen besuchen zu dürfen ?? Das Cover ist ganz niedlich, ein freundlich lächelnder Bibliothekar, der einem entgegenblickt. Es passt definitiv zum Buch, auch wenn es meinen persönlichen Geschmack nicht 100% trifft. Den Schreibstil von Allison Temple bzw. die Übersetzung von Charlotte Herbst empfand ich als sehr unterhaltsam. Er ist gleichermaßen locker und leicht, aber auch sehr emotional, vor allem in der zweiten Hälfte des Buches. Mir hat die Geschichte von Martin und Seb richtig gut gefallen. Sie lebt vom Charme der beiden Hauptfiguren aber erst durch die vielen tollen und schrulligen Nebenfiguren wird die Geschichte besonders. Man wird mitgenommen auf eine sehr schöne Reise, die aber auch Taschenbuch Momente hat.

3. 

   Bewertet mit 4 von 5

   risa – 16. Oktober 2021

   Der schüchterne Martin ist ein ehemaliger Professor, der seine Anstellung aufgrund eines Skandals an seiner Universität aufgegeben hat. Er hat das Gefühl, alles verloren zu haben, seinen Job, sein Zuhause und seine Zukunft. Er zieht nach Seacroft, einer kleinen Stadt, um bei seinem Bruder Brian zu leben und schläft auf dessen alter Couch. Obwohl er völlig überqualifiziert ist, hält sich Martin mit einem Teilzeitjob in einer Gebrauchtbuchhandlung über Wasser. Dort lernt er Cassidy kennen, ein begabtes Mädchen, das auffallende Kohlezeichnungen erstellt. Dadurch begegnet er auch Sebastian, ihrem Mentor. Seb ist ein talentierter Künstler, der Teile alter Bücher herausschneidet, die nicht mehr im Umlauf sind, um wunderschöne Bilder zu erzeugen. Zuerst ist Martin empört darüber, dass Seb diese alten Bücher verunstaltet, aber mit der Zeit erkennt er das Geheimnis von Sebs Kunst. Genau über diese für Martin anfangs unverständliche Kunst, kommen sich die beiden näher. Doch Sebs Vergangenheit wirft ihnen so einige Steine in den Weg. Mir hat das Paar Martin und Seb gefallen. Nach einigen Startschwierigkeiten finden sie doch noch zueinander. Ich bin schon gespannt, auf die nächste Geschichte aus Seacroft.